Thema: Überweisungskosten europäischer Banken
Postgeschichte Am: 11.03.2009 02:51:51 Gelesen: 43988# 23@  
Ja, die Bankgebühren verärgern und verunsichern manche Verbraucher sehr. Wenn eine klare Linie zu erkennen wäre, würden sich die einzelnen Beiträge auch nicht widersprechen. Wer keine negativen Erfahrungen bei Überweisungen gesammelt hat, schüttelt mit dem Kopf und sagt, das kann doch nicht stimmen. Ich zahle bei Überweisungen keine Gebühren.

Der Zahlungsverkehr ist aber etwas komplexer, undurchsichtiger und komplizierter als es auf den ersten Blick scheint. Es können sowohl Gebühren für denjenigen anfallen der die Überweisung veranlaßt, als auch für denjenigen der Geld erhält!

1. Kosten für die Überweisung

Meine Erfahrungen mit Überweisungen aus Frankreich decken sich mit den von doktorstamp in Beitrag [#8] geschilderten Vorgängen. Überweisungen durch die Post waren kostengünstiger oder gar gebührenfrei, während bei Banküberweisungen unterschiedlich hohe Überweisungsgebühren vom Absender zu zahlen waren.

2. Kosten beim Empfang

Bei drei Zahlungen, die ich aus Polen erhielt, wurden von meiner Bank Gebühren in Höhe von 7,50 Euro, 7,20 Euro und einmal 7,14 Euro (!) vom eingezahlten Betrag abgezogen. Auf meine Beschwerden hin wurde mir von der Bank zunächst mitgeteilt, daß der Absender ein falsches Überweisungsformular benutzt hätte. Auf nochmalige Anfrage erhielt ich den schriftlichen Bescheid, daß eine Rückbuchung nicht möglich sei, da die Zahlungen nicht die Erfordernisse einer EU-Überweisung erfüllten. Der Absender hätte bei der Überweisung die Überweisungsgebühren übernehmen müssen.

Die Gebührenlandschaft hat auch in einem geeinten Europa unterschiedliche Gesichter und es ist unerheblich, ob es sich um ein Mitgliedstaat mit Euro als Zahlungsmittel handelt oder nicht (s. Frankreich und Polen). Maßgebend für die Gebührenerhebung ist die Gebührenstruktur der Banken. Dies zeigt sich m.E. an dem Beispiel unter 2. Kosten beim Empfang, bei dem offensichtlich die Kriterien für EU-Zahlungen nicht erfüllt waren. Auf die Kriterien hatte ich als Empfänger keinen Einfluß und konnte den Einbehaltungsgrund bei der Buchung auch nicht erkennen. Bemerken möchte ich noch, daß meine Bank weder Kontoführungsgebühren, noch Überweisungsgebühren für Inlands- und EU-Zahlungen verlangt. Also IBAN u. BIC-Zahlungen in das Ausland und aus dem Ausland sind in der Regel kostenlos.

Ich wünsche den Forumusern, die bisher noch keine negativen Erfahrungen bei Auslandsüberweisungen gesammelt haben, daß sie diese auch künftig nicht machen müssen. Das Forum sollte ja Erfahrungen bezüglich der Überweisungskosten europäischer Banken aufzeigen, damit ggf. andere nicht in die Falle tappen oder sich entsprechend verhalten. Die von Onkel-Otto, doktorstamp und MVIR geschilderten Erfahrungen erscheinen plausibel und können zum Teil aus eigener Erfahrung bestätigt werden.

Anmerkung an MVIR: Auch wenn der Euro kommt, können trotzdem noch Überweisungsgebühren anfallen, dann aber zumindest weniger.

Gruß
Manfred
 
Quelle: www.philaseiten.de
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