Thema: Überweisungskosten europäischer Banken
Postgeschichte Am: 14.03.2009 15:34:10 Gelesen: 43601# 37@  
@ Richard [#36]

für Geschäftskonten mag Dein Vorschlag einen Sinn machen. Für Privatkonten dürfte sich eine Konteneröffnung im Ausland sicherlich nicht lohnen. Es ist auch eine Kostenfrage. Erfolgt die Kontoführung bei dieser Bank kostenlos, nimmt sie Überweisungsgebühren und wie sehen die sonstigen Konditionen aus? Wenn die Überweisungen bei ihren Banken kostenlos sind, wie einige in ihren Beiträgen immer wieder betonen, warum soll man dann im Ausland ein Konto einrichten?

Irgendwie dreht sich die Diskussion um die Bankgebühren im Kreise. Die einen haben negative Erfahrungen mit Auslandsüberweisungen gehabt, andere verweisen immer wieder auf die kostenfreien Überweisungen ihrer Banken und raten zum Wechsel. Es stellen sich aber hier zwei Probleme, die nicht zusammen mit einer Maßnahme gelöst werden können.

1. Kosten bei der eigenen Überweisung in das Ausland.

Bei Zahlungen in das europäische Ausland (mittels IBAN u. BIC) bei denen die EU-Preiverordnung 2560/2001 anzuwenden ist, werden die Gebühren erhoben, die auch für Inlandsüberweisungen anfallen. Hier kommt es auf die Gebührenstruktur der Bank an. Diese kann die kostenfreie Kontoführung, die kostenlose Überweisung, die kostenlosen Kontoauszüge usw. beinhalten. Diese Gebührenstruktur kann man einsehen und sich entsprechend seine günstigste Bank auswählen. In diesen Fällen ist ein Wechsel einer Bank sinnvoll.

2. Kosten beim Empfang von Überweisungen aus dem Ausland.

Diese Kosten kann man auch mit einem Wechsel der Bank nicht verhindern. Im Beitrag [#23] habe ich das Beispiel aus Polen angeführt, bei dem der Absender die anfallenden Überweisungsgebühren nicht übernommen hat. Daher wurden mir die Überweisungsgebühren vom erhaltenen Betrag abgezogen. Obwohl meine Bank kostenlose Kontoführung und auch kostenfreie Überweisungen in das europäische Ausland gewährt, konnte ich diese Gebühren nicht verhindern. Auch ein Wechsel zu einer anderen Bank ist für solche Fälle, die im übrigen Jeden treffen können, nicht angezeigt.

Außerdem ist zu beachten, aus welchem und in welches Land die Überweisung erfolgt? Ist es ein EU-Land oder nicht. Erfolgt die Kontoführung in Euro oder in der Landeswährung? Wie ist die Gebührenstruktur der jeweiligen Bank?

Die Beispiele bei den Überweisungen aus Frankreich, Österreich, Rumänien und anderen Ländern zeigen, daß alle Theorien in der Praxis wieder ganz anders aussehen. Es gibt so viele Möglichkeiten einer Gebührenfalle, die mit Sicherheit nicht alle mit einem Bankwechsel zu beheben sind. Ein Bankwechsel ist m.E. auch nur bei dem unter 1. "Kosten bei der eigenen Überweisung in das Ausland" sinnvoll.

Das Forum sollte diese Möglichkeiten aufzeigen, damit andere eventuell geeignete Maßnahmen treffen können, wobei auf die Unterschiede einzelner Banken nicht eingegangen werden kann. Dies würde das Forum sprengen. Daß man dem Absender der Überweisung die Kosten in Rechnung stellt, bleibt ja jedem unbenommen. Als Empfänger hat man die Überweisungsgebühren zunächst aber zu tragen und das ist ärgerlich. Die immerwährenden Vorschläge eines Bankwechsels helfen m.E. nur bei dem unter 1. aufgeführten Beispiel. In einigen Ländern hilft selbst dies nicht.

Gruß
Manfred
 
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