Thema: Deutsches Reich Marken bestimmen
Stefan Am: 25.03.2017 15:54:22 Gelesen: 85040# 133@  
So richtig passt das nachfolgende Problemchen nirgendwo hinein, daher sei es hier platziert (bei Bedarf bitte in ein neues Thema verschieben).

Heute hatte ich mich hingesetzt und anhand vorliegenden Originalmaterials der Inflation Deutsches Reich (Mi-Nr. 98-337 und Dienst Mi-Nr. 16-98) dieses ohne Unterteilung nach Haupt- und Nebengebiet nach Ausgabedatum zu stecken und mit entsprechenden Zettelchen zu versehen. Das Bild im Album schaut recht lustig aus. Als Basisliteratur wurde neben dem Michel Deutschland-Spezial (Band 1, Ausgabe 2012) der Nachdruck des Kohl-Handbuches zu diesem Thema (überarbeitete Ausgabe 1954) verwendet. Die Briefmarken wurden primär nach den Ausgabedaten des Kohl-Handbuches geordnet, bei Abweichungen bzw. Ergänzungen wurden zusätzlich die Ausgabedaten des Michel-Spezial verwendet. Der Michel-Spezial katalogisiert die Briefmarken für diesen Zeitabschnitt konsequent nicht unbedingt nach dem eigentlichen Ausgabedatum der jeweiligen Hauptnummer sondern fasst diese nach Motiven zu imaginären Sätzen zusammen. Als Ergebnis ergeben sich einige Sprünge in der Chronologie der Verausgabung der betroffenen Briefmarken. Dabei fielen einzelne Dinge bzw. Ungereimtheiten auf. Vielleicht hat Jemand dazu eine Idee? :-)

1. Mi-Nr. 133 II: das Kohl-Handbuch gibt dazu als Ausgabedatum den Monat April 1921 an (S. 155, Nr. 131 II); Michel hingegen vermerkt den Januar 1921. In der Kopfleiste (vor Mi-Nr. 119) wird allgemein der Ausgabezeitraum 06.04.1920 - April 1921 definiert, wobei in der Katalogisierung des Satzes Mi-Nr. 119-138 kein weiterer Hinweis für eine Ausgabe einer Haupt- oder Unternummer im April 1921 auftaucht. Handelt es sich ggf. bei dem Ausgabedatum zur Mi-Nr. 133 II (Januar 1921) um einen inhaltlichen Schnitzer im Michel-Spezial?

2. Mi-Nr. 146 I/II und 148 I/II: ursprünglich waren laut Kohl-Handbuch (S. 166) für höhere Werte der Germania (hier z.B. die Nennwerte zu 50 Pf. und 75 Pf.) in der Reichsdruckerei lediglich Druckplatten vorhanden, wonach die Druckbogen zwei Mal (einmal für den Rahmen, im Anschluss für das Mittelstück) durch die Druckpresse laufen mussten (bedingt durch den früher zweifarbigen Druck vorheriger Germania-Ausgaben gleicher Nominale ab/nach 1915). Da die zu druckenden Briefmarken als gängige Portostufen zeitnah benötigt wurden, entschied man sich, neben der Anfertigung neuer Druckplatten für die Nennwerte ab 30 Pf. aufwärts die alten Druckplatten vorübergehend einzusetzen. Dadurch entstanden für einzelne Hauptnummern zwei verschiedene Verianten, katalogisiert als Mi-Nr. 144 I und II; 145 I und II; usw. ... Mich irritiert nun, dass für die beiden o.g. Mi-Nrn. 146 und 148 die Drucke von der neu angefertigten Druckplatten (Type II) früher ausgegeben wurden als die Drucke der alten Druckplatten (Type I). Das Kohl-Handbuch vermerkt als Ausgabedatum der Type I pauschal den Monat September 1920; der Michel-Katalog gibt jeweils den Dezember 1920 an.

Gruß
Pete
 
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