Thema: BDPh: Zoff bei den Landesverbänden um Rücktrittforderungen gegen Uwe Decker
Richard Am: 10.04.2017 09:26:25 Gelesen: 30547# 60@  
Weil nicht davon auszugehen ist, dass die "philatelie" den Leserbrief ungekürzt veröffentlicht, wollen wir ihn an dieser Stelle komplett ins Internet stellen. Die Hervorhebung in Fettschrift stammt von der Redaktion Philaseiten.

Zur Aussage des von mir geschätzten Philatelisten Prof. Mörschel: „das mit dem Stiftungsvermögen ist nicht richtig, sondern die niedrigen Zinsen und zu wenig Einnahmen sind an den Verlusten schuld“ interessiert mich schon, woher er die Sicherzeit nimmt, diese Meinung auch in der Zeitschrift des hessischen Verbandes wiederholt zu veröffentlichen ?

Waren es wirklich nur die niedrigen Zinsen ?

Schöne Grüsse, Richard

---

Bodo A. v. Kutzleben

Herrn Udo Angerstein, Chefredaktion Philatelie

per E-Mail, Kopie an = DBZ, BMS, DBR, MR und andere Sammler und Sammlerinnen


Leserbrief

Samstag, 8. April 2017

Lieber Udo Angerstein,

hier ein Leserbrief zu dem Bericht „Neugierig bleiben“ vom Heft philatelie Nr. April 2017 von Seite 3.

Ich werde diesen Leserbrief auch anderen philatelistischen Zeitungen und Zeitschriften und philatelistischen Personen zur Information, evtl. auch zur Veröffentlichung, zusenden.

Haben Sie vielen Dank für die Veröffentlichung in der PHILATELIE und auch anderswo.

Ihr und Euer

Gez. Bodo A. v. Kutzleben


LESERBRIEF:

„Neugierig bleiben, aber wie?“

Da lese ich in der Philatelie unter „Neugierig bleiben“ vom April 2017 auf Seite 3 vom Vorsitzenden des Verwaltungsrates, Werner Müller den Satz: „In der augenblicklichen Situation unseres Verbandes sollten Sie als Vereinsvorstände Landesverbandstage nutzen, um mit Mitgliedern des Bundesvorstandes ins Gespräch zu kommen.“

Wunderbar dieser Satz, aber wie sieht die Realität im Lande aus. Erstmalig nicht als einfaches Vereinsmitgliedes sondern als Vorsitzender eines Frankfurter Vereines besuchte ich am 26. März den hessischen Landesverbandstag in Lich.

Dort wurde erstmalig der BDPh-Vorstand vom LV-Vorsitzenden Mörschel persönlich ausgeladen und was noch schwerwiegender ist, bei „Nichtbefolgung“ mit seinem eigenen Rücktritt gedroht.

In der Aussprache zum Bericht des Vorsitzenden Mörschel fragte ich, warum der BDPh Vorstand ausgeladen wurde und wir keine Möglichkeit auf direkte Information und gemeinsame Diskussion haben. Mörschel antwortete, er wolle „die Vereine schützen“ und hier keine Diskussionen darüber haben. Diese Aussage wurde von mir entschieden widersprochen und weiter von mir ausgeführt, dass dieses Verhalten eine „Entmündigung der Vereine“ darstellt.

Weiterhin sagte Mörschel, der BDPh solle sich „lieber um die Vereine kümmern“ und er kritisierte gleichzeitig einen Brief, den der BDPh-Vorstand an die hessischen Vereine per E-Mail geschrieben hatte und dort auf den Umstand der Ausladung informierte, mit den Worten: „Das ist ein Versuch der Spaltung der Vereine mit dem LV-Vorstand“.

Auch erwähnte ich die Stiftungsberichte von 2007 und 2014 fragte nach: „Wo sind die Millionen des Stiftungskapitals geblieben?" und verwies auf ein Seminar vom November letzten Jahres (2016) in Nordrhein-Westfalen, wo der Landesverbandvorsitzende das mit den Verlusten der Stiftung so sinngemäß erklärt:

"Stellen Sie sich vor, der Verband der Schwanzlurche hat eine Stiftung. Nun legt der Verband einen Teil seines Stiftungsvermögens in Aktien an, um Geld zu erwirtschaften. Um dem Stiftungsvermögen nicht zu schaden, ist es üblich, 3-5 % des Kapitals anzulegen. Und zwar nicht in einer Aktie, sondern gestreut über mehrere Aktien. Wenn dann eine der Aktien verliert, ist der Verlust nicht so hoch. Wenn der Verband jetzt aber 20%, 30% oder noch mehr in nur einer Aktie anlegt und diese rauscht ab, dann ist der Verlust groß, sehr groß. Und wenn man das immer wieder macht, dann verspekuliert man das Stiftungsvermögen, was im übrigen nicht zulässig ist."

Ich hatte auch zweimal das böse Wort der evtl. „Veruntreuung von Stiftungsgeldern“ bei dem „Wo sind die Millionen des Stiftungskapitals geblieben?" in den Mund genommen.

Mörschel antwortete, „das mit dem Stiftungsvermögen ist nicht richtig, sondern die niedrigen Zinsen und zu wenig Einnahmen sind an den Verlusten schuld“ und als langjähriges Verwaltungsratsmitgliedes „habe ich nie über die Stiftungsgelder gesprochen“.

Diese und ähnliche Fragen hätte ich gerne auch den BDPh-Vorstand gestellt, aber es wurde mir und den hessischen Vereinen versagt. Auf der einen Seite soll sich der BDPh Vorstand um die Vereine kümmern, aber wenn er Briefe an die Vereine schreibt, ist das natürlich eine Unverschämtheit in den Augen von Mörschel.

Ja, ist das Gespräch zwischen Vereinen und BDPh-Vorstand auf einem LV-Tag nicht die beste Möglichkeit, sich mit den Vereinen vor Ort auszusprechen! Und warum weiß Prof. Mörschel ganz genau, dass bei der Stiftung alles ordnungsgemäß zugegangen ist, wo er im Verwaltungsrat ja nie über die Stiftungsgelder gesprochen hat. Woher hat er seine Weißheiten, dass alles so in Ordnung ist?

Ich hätte auch gerne gewusst, warum der Bayrische Landesverband den Hessen die Freundschaft gekündigt hat. Ja, ja, die „bösen Bayern“.

Was für mich auch erschreckend ist, dass die Vereine alles ohne besondere Regung und mit nur zwei kurzen Wortmeldungen mit „Achselzucken“ zur Kenntnis genommen haben. Den Vorsitzenden Mörschel habe ich natürlich als einziger, folgerichtig, nicht entlastet und natürlich auch nicht wiedergewählt.

Denn es kann nicht sein, dass der „fromme“ Wunsch vom Vorsitzenden des Verwaltungsrates, Herrn Werner Müller, hier so mit Füssen getreten wird, aber der gleiche hessische Vorsitzende Mörschel, der den Vereinen die Diskussionsgrundlage mit dem BDPh Vorstand beraubt, aber selbst in Wittenberg beim Philatelistentag über die Zukunft des jetzigen BDPh Vorstandes bestimmen will.

Resümee: Es ließe sich hier noch viel mehr schreiben und sagen, aber wenn selbst der Mitgliederrückgang in Hessen auf noch gerade mal 2.763 Mitglieder keine Diskussion nach sich zieht, so ist es leichter einem „Ochs ins Horn zu petzen“ als in Hessen Herrn Prof. Dr. Mörschel zum Nachdenken und umschwenken zur Vereins-Demokratie zu bewegen.

Wenn hier das Wort „Sammlerfreunde“ ins umgekehrte verkehrt wird und klärende, gemeinsame Gespräche von Vereinen, LV-Vorstände und BDPh-Vorstände verhindert werden, dann geht’s mit allem nur noch bergab.

Wollen wir das? Ich denke NEIN!

Bodo A. v. Kutzleben, Frankfurt am Main,
1. Vorsitzender VFB „MOENUS 1911“ e.V.
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/9914
https://www.philaseiten.de/beitrag/149767