Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
inflamicha Am: 01.06.2017 19:29:34 Gelesen: 3125070# 6183@  
Guten Abend,

bei meinem heutigen Beleg (der besonders Mümmel Spaß machen wird) möchte man fast ausrufen "Achherje, und alles war vergebens...":



Die Postkarte an Frau Bäckermeister Schöne in Schwepnitz wurde am 1.12.1923 (PP 27 a) abends in Dresden aufgegeben. Zu zahlen waren 50 Milliarden Mark oder 5 Rentenpfennig Porto, der Absender entschied sich für die erste Variante. Frankiert wurde mit Mi 327 AP, 328 AP (2) und 329 AP, macht 45 Mrd. Mark. Ob nun eine passende Marke zu 5 Mrd. fehlte oder ob einfach die rote 5er auch mit weg sollte, vielleicht sogar als 5 Mrd.-Marke angesehen wurde- wir wissen es nicht. Betrügerische Absichten wollen wir dem Absender nicht unterstellen... Auf jeden Fall klebt unten eine Mi 317 AP zu 5 Millionen, was einem Fehlbetrag von 0,995 Mio Mark oder 0,995 Rentenpfennig entsprach. Durch die Nachgebührenregelung der Post, den eineinhalbfachen Fehlbetrag, aufgerundet auf volle 10 Pfennig zu erheben, war die Frankatur so völlig sinnlos. Der Empfänger musste mit ihr 10 Pfennig entrichten und hätte völlig ohne sie auch 10 Pfennig nachzahlen müssen.

Gruß Michael
 
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