Thema: Rumänien für Sammler
Heinz 7 Am: 08.06.2017 21:00:43 Gelesen: 480329# 490@  
@ Lars Boettger [#489]

Lieber Lars,

danke für Deine Überlegungen. Ich habe mir heute dieses Los 1405 auch "in natura" unter die Lupe genommen.



Es ist natürlich nicht "erstrebenswert", dass eine Briefmarke Fehler hat. Aber wenn es zur Echtheits-Findung beiträgt, dann ist diesem Aspekt eben auch Beachtung zu schenken, das heisst, man ist "froh", dass ein Mangel ein Echtheitsmerkmal sein kann.

Corinphila hat auch die Rückseite der Recepisse abgebildet, und da sieht man einen klaren horizontalen Bug, der auch durch die Marken durchlaufen müsste. Darum habe ich heute den Viererstreifen dahingehend geprüft. Und ja, kein Zweifel, auch der Viererstreifen hat einen klaren horizontalen Bug. Das heisst also, dass die Marke auf der Drucksache klebt, BEVOR diese ihren Schaden erlitt (Bug).

Dies deutet darauf hin, dass die Marken original auf dem Postformular klebten und zeitgerecht verwendet wurden.

Der Zufall, dass die zwei Stempelabschläge nicht auf das Postformular übergehen, macht uns zwar zu Recht vorsichtig, daraus aber zu schliessen, der Streifen gehöre nicht auf das Formular, ist meines Erachtens nicht "zwingend". Über die drei Stempel BUCURESCI habe ich meine Meinung schon geäussert (siehe B. 487).

Ich komme also zum Schluss, dass der Beleg meines Erachtens nicht verfälscht wurde. Ich nehme an, Grossmeister Edouard Cohen hätte dieses Stück sonst auch nicht in seiner Sammlung belassen. Ich habe keine Hinweise darauf, dass er diesen Beleg als problematisch bezeichnet hätte.

Überraschend habe ich heute Herrn Heimbüchler in Zürich angetroffen. Er hat seine Sammlung Rumänien ja verkauft (2010-2013), aber er interessiert sich nach wie vor für sein ehemaliges Sammelgebiet, und die Sammlung Cohen ist natürlich sehr interessant. Da wollte er dabei sein.

Ich habe ihn auf das Los 1405 angesprochen. Er sagte mir, es sei ihm nicht zur Prüfung vorgelegt worden. Heute hat er keine Vorbehalte zum Beleg angebracht, er hielt ihn für echt. (Eine vollwertige "Prüfung" konnte er aber heute nicht vornehmen).

Noch ein Wort zur Auktion: Das Los wurde heute auf stattliche CHF 7'500 hochgeboten (Startpreis: nur CHF 2'000), dies ist meines Erachtens ein gutes, angemessenes, eher hohes Ergebnis.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/5351
https://www.philaseiten.de/beitrag/154449