Thema: Wertschätzung Deutsches Reich Ganzsachen
Max78 Am: 20.06.2017 12:43:25 Gelesen: 4882# 9@  
@ juni-1848 [#5]

Servus, bezüglich Randmängeln würde ich gerne noch folgende Info aus dem Michel hinzufügen, die ich persönlich unterschreiben würde, da mich z. B. bei der vorgestellten Karte eher der etwas schlechtere Abschlag stören würde (Wort Berlin im Stempel nicht lesbar). Wenn echt gelaufene Karten kleine Risse oder "Randmängel" aufzeigen, dann sollte man trotzdem die 100-prozentige Michelbewertung ansetzen (soweit jemand gerne nach Katalogwert sammelt. :-) Zeigen versendete Karten wenig bis überhaupt keine Spuren, dann kann man 1. einen höheren Wert ansetzen, 2. davon ausgehen, dass es sich um einen reinen Sammlerbeleg handelt oder 3. in Erwägung ziehen, dass es sich um eine Fälschung handelt.

Im Michel wird das folgendermaßen erläutert:

Leichte Spuren, durch die Beförderung verursacht (z.B. kleine Risse, Knicke an den Ecken) sind bei gestempelten Ganzsachen als völlig normale Erhaltung vollwertig.

Ja, "geleckte" Ware ist halt nichts für Sammler, die auf Postgeschichte und ein wenig mehr stehen. Die Gefahr auf Fälschungen zu stossen, dementsprechend höher. Ein kleiner Riss, angestoßene Ecken stören mich persönlich überhaupt nicht, schon gar nicht, wenn die Belege eine individuelle Aussage mit sich bringen. Zudem würde ich gerne noch erwähnen, dass rund 5 Prozent (bei höherwertigen Karten wesentlich mehr) der angebotenen, gestempelten Karten im Netz schon mit Stockfleckenentferner behandelt wurden. Ihr Erscheinungsbild ist blass und das Papier farblos. Darauf sollte man wirklich achten, denn diese Ware ist wirklich STARK BESCHÄDIGT, auch wenn man auf den ersten Blick eine Karte in "top Zustand" vor der Linse hat.

mfg Max
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/6209
https://www.philaseiten.de/beitrag/155376