Thema: Ukraine: Provisorien - Portostempel aus den frühen 1990er Jahren
DL8AAM Am: 27.04.2009 17:56:34 Gelesen: 15983# 6@  
Und noch einer...

Nun ein "Gebühr bezahlt"-Stempel ("TP", internationale französische Form =Taxe Perçue) mit handschriftlicher Wertangabe. Wobei mich die Währung verwirrt: Das Gesamtporto dürfte sich aus dem alten 7 Kopekenganzsachen-Wertstempel plus dem T.P.-Stempel 14,93 (Rubel/Kopeken) zusammensatzen, d.h. insgesamt 15,00. Nur welche Währung? Der absendende Ort Vinitsa liegt in der Ukraine und da sind seit 1991 als Währung die "Kupon-Karbowanzen" eingeführt. Andere innerukrainische Bedarfbriefe aus dieser Zeit zeigen aber Porti zu 100.00 Karb, da dürften 15,00 Karb (insbesondere auf Briefen nach Russland) nicht ausreichen! Also "15 (russische) Rubel", aber auf einem Brief aus der Ukraine?

Dieser T.P.-Stempel liegt mir auf einigen Briefen aus Russland vor. Ist der Brief wirklich in der Ukraine (am Schalter) frankiert? Oder hat hier ein Russe einen (vorfrankierten) Brief in die Ukraine geschafft und von dort verschickt (verschicken lassen)? Ist sowas in der Übergangszeit offiziell möglich gewesen? Oder ist der Brief nur einfach durchgeschlüpft? Oder liege ich ganzzzz falsch ? ;-)



Echter Mülleimerfund: Bedarfbrief aus Vinnitsa (Winnyzja), Ukraine nach Nemtschinowka, Oblast Moskau in Russland. Nachverwendeter, zweisprachiger (d.h. russisch & ukrainischsprachige Ortsangabe) UdSSR-(3 Wellen/Maschinen-)Stempel "СССР // ВИННИЦА ОПП ВІННИЦЯ" (Vinnitza) vom 04.0 3.1993. Rückseitiger nachverwendeter UdSSR-Ankunftsstempel "СССР // НЕMЧИНОВКA 1 MOCKOB. O." (Nemtschinowka, Moskau Obl.) vom 31.0 4.1993.

Leider zeigt der Brief erhebliche Bedarfsspuren, bei der Öffnung wurde hier einfach der linke Rand "freihändig" abgerissen, scheinbar eine übliche Form. Habe etlicher dieser Art in den dortigen Mülleimern gefunden.

TP-Stempel in "Groß":



Hat jemand bessere Erklärungsansätze ?

Gruß
Thomas
 
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