Thema: Philatelie in der Presse - Aus den Vereinen
Richard Am: 04.05.2009 17:16:51 Gelesen: 1195373# 151@  
40 Jahre für gezackte Kunst

Von Folkmar Pietsch

Rheinische Post, Wassenberg (28.04.09) - Zum Jubiläum präsentierten die Briefmarkenfreunde Birgelen im Forum der Betty-Reis-Gesamtschule eine besonders vielfältige Ausstellung. Bestens beschickt war auch der Internationale Großtauschtag.

Seit 160 Jahren gibt es deutsche Briefmarken und seit 40 Jahren die Briefmarkenfreunde Birgelen. Das war für den einzigen aktiven Briefmarken-Sammlerverein im Erkelenzer Land ein besonderer Grund für eine vielfältige Ausstellung (Offene Klasse, das heißt, nicht nur Briefmarken müssen präsentiert werden) mit angeschlossenem Großtauschtag im Forum der Betty-Reis-Gesamtschule. Und schließlich kamen die Delegierten von annähernd 70 Vereinen im Philatelistenverband Mittelrhein zur 71. Verbandstagung nach Wassenberg.

Exponate in 45 Rahmen

Besonders umfangreich war die Ausstellung. In 45 Rahmen zeigten jugendliche und erwachsene Sammler ihre kleinen gezackten Kunstwerke, wobei sie die unterschiedlichsten Themen zum größten Teil mit informativen Texten und ausgezeichnet gestaltet präsentierten. Die Themen reichten von der ersten Mondlandung vor 50 Jahren bis zu Segelschulschiffen, von der Integration behinderter Menschen über Jahrestage und Jubiläen bis zu Blumen und Tieren, um nur Beispiele zu nennen.

Die Jury hatte keine leichte Aufgabe, die besten Ausstellungsstücke herauszufinden. Übereinstimmend entschied sie, die Sammlung "Burgen und Schlösser mit Belegen" von Norbert Hauck auf den ersten Platz zu setzen. Es war auch erstaunlich zu sehen, wie viele Varianten es von dieser Dauerserie zwischen 1977 und 1982 gibt. Mit "Sport aus aller Welt" belegte der zwölfjährige Nico Hohm den zweiten Rang, worauf besonders seine Oma Gisela Hohm, Leiterin der Ausstellung, stolz war. Sie hat denn auch, zusammen mit Sepp Becker, großen Anteil daran, dass es in Wassenberg philatelistischen Nachwuchs gibt – durch die Jugendgruppe "Sachsendreier". Auf den dritten Platz kam eine Heimatsammlung: Luxemburg von Alfred Schulz.

Höchst interessant, wenn auch nicht unter den Preisträgern, waren die vom Vorsitzenden Franz-Josef Breuer zusammengestellten Rahmen "40 Jahre Briefmarkenfreunde Birgelen" und "Postgeschichte Birgelen", wobei der Betrachter unter anderem erfuhr, dass 1865 der erste Briefkasten im Dorf aufgestellt wurde – 16 Jahre nach dem Erscheinen der ersten deutschen Briefmarke, der legendären "Schwarzen Einser" in Bayern.

Gleich neben der Ausstellung bestimmten Lupe und Pinzette das Geschehen. An zahlreichen Tischen stöberten Hobby-Philatelisten in Alben und Kartons, und manch einer freute sich, beim Internationalen Großtauschtag in Wassenberg ein lang ersehntes Stück für seine Sammlung gefunden zu haben. Neben Briefmarken, Münzen, Geldscheinen, Briefen und Postkarten gab es aber auch antiquarische Heimatliteratur, so dass die Briefmarkenfreunde Birgelen mit ihrer Veranstaltung auch einen Beitrag zur hiesigen Geschichte leisteten.

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Briefmarkenfreunde

Gründung 23. März 1969 in Birgelen, früherer Gasthof "Zur Post".

Vorsitzender Bei Gründung Erich Otte; ab 24. September 1969 Herbert Lindt für 30 Jahre; anschließend bis heute Franz-Josef Breuer.

Mitglieder 53.

Vereinslokal Rosenhof Birgelen, wo einmal im Monat ein Tauschabend stattfindet.

Jugendgruppe Gisela Hohm leitete 30 Jahre lang die Jugendgruppe "Sachsendreier", eine AG der Betty-Reis-Gesamtschule. Ihr Nachfolger ist Sepp Becker.

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El Dorado für Philatelisten: Noch reichhaltiger als gewohnt war zum Jubiläum der Briefmarkenfreunde Birgelen das Angebot beim Internationalen Großtauschtag in der Betty-Reis-Aula. (RP-Foto: Jürgen Laaser)



(Quelle: http://www.rp-online.de/public/article/erkelenz/701755/40-Jahre-fuer-gezackte-Kunst.html)
 
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