Thema: Anträge zur Hauptversammlung des BDPh am 09.09.2017 in Wittenberg
Richard Am: 06.08.2017 13:30:00 Gelesen: 6674# 14@  
Antrag 14:

Einzelmitglied Wolfgang Maassen, Schwalmtal

Antrag zur BDPh-Hauptversammlung in Wittenberg am 9. September 2017

Antrag:

Ich beantrage hiermit die Durchführung einer „Internationalen Philatelistischen Literatur-Ausstellung“ zum nächst möglichen Zeitpunkt (2019).

Begründung:

Der Vorstand des BDPh hatte bereits 2011/2012 festgelegt, dass Internationale philatelistische Literatur-Ausstellungen vom BDPh und/oder einem seiner Verbände alle vier bis fünf Jahre in Deutschland stattfinden sollten. Sie sollten der besonderen satzungsgemäß vorgesehenen Förderung der Literatur und Forschung dienen.

Ausgerichtet vom BDPh unter Federführung von Alfred Schmidt wurde zur Internationalen Briefmarken-Börse Sindelfingen allerdings nur eine nationale phil. Literaturausstellung, bei der zudem nur Arbeitsgemeinschaften als Aussteller zugelassen waren. Dies, obgleich die Mainzer Veranstaltung 2012 ein großer Erfolg war und sie finanziell gut abgesichert werden konnte. Denn dank eines breit angelegten Sponsorenaufrufes des damaligen Organisationsleiters, des Antragstellers, dem viele Sammler und Berufsphilatelisten folgten, war sogar ein nennenswerter Überschuss – zweckgebunden für künftige IPHLA-Literaturausstellungen – von ca. 27 000 Euro zu verzeichnen.

Es wurden seit 2015 von Wolfgang Maassen und dem damaligen Geschäftsführer des BDPh, Günther Korn, mehrere Optionen geprüft – zuerst in Bonn, dann in Essen und Wuppertal, wobei sich 2019 als Veranstaltungsjahr abzeichnete, da dann auch die Möglichkeit bestanden hätte, eine solche internationale Ausstellung zusammen mit dem Deutschen Philatelistentag auszurichten.

Die nähere Prüfung ergab bei jeweils den dem BDPh-Vorstand zuerst bis zu 30 und mehr Seiten vorgelegten umfangreichen Etat-, Bedarfs- und Nutzungsberechnungen, dass die zu erwartenden Kosten keine annähernde Deckung zuließen. Aber im Frühjahr 2016 konnte – auch dank der Hilfe von Herbert Schumacher – mit dem „Forum Leverkusen“ und dem dortigen Verein eine machbare Alternative gefunden werden, die dem Vorstand des BDPh ebenfalls mit einer umfassenden Realisierungsstudie (zwei verschiedene Fassungen vom Februar und August 2016) zur Kenntnis gebracht wurde.

Diese Möglichkeit stand dann Ende Oktober 2016 zur Beratung und zur Beschlussfassung an, die allerdings nicht stattfinden konnte, da der BDPh-Vorstand wegen des vorhergehenden Ausscheidens von zwei Vorstandsmitgliedern nicht mehr beschlussfähig war. Gemäß Aussagen des früheren Schatzmeisters Lars Böttger und seines letzten Nachfolgers Walter Bernatek, die durchaus von dieser zuvor erwähnten zweckgebundenen Rücklage in Höhe von 27 000 Euro Kenntnis hatten, sind die Mittel noch vorhanden.

Am 10. Januar 2017 stellte der Antragssteller in seinem Pressedienst pcp die provokante Frage „Nächste IPHLA auf Eis gelegt“. Eine Antwort gab der Bundesvorstand mit einer von philaseiten.de am 20. Januar 2017 veröffentlichten Meldung. Sie lautete:

„Der Pressebericht von Wolfgang Maassen entspricht nicht ganz den Tatsachen. Er war bei der betreffenden Sitzung des Bundesvorstandes auch nicht anwesend.
Auf der Sitzung des Bundesvorstandes im Oktober stand nicht die Beschlussfassung über eine IPHLA auf der Tagesordnung, sondern die Beratung über die weitere Vorgehensweise IPHLA mit 116. Deutschen Philatelistentag. Es lag ein von Herrn Maassen angefertigtes Grobkonzept mit ersten Schätzungen zur Finanzierung für eine IPHLA in Leverkusen vor.

Von keinem der letzten drei Schatzmeister wurden im Zusammenhang mit der IPHLA 2012 Rücklagen im Jahresabschluss gebucht. Es gibt keine.

Der Bundesvorstand ist zwar beschlussunfähig. Zu welchen Punkten aber überhaupt Beschlüsse gefasst werden müssen, ist in der Satzung geregelt. Ausstellungen gehören nicht zu den nach der Satzung erforderlichen Beschlüssen, sondern zu den laufenden Angelegenheiten. Daher ist der Bundesvorstand sehr wohl in der Lage, zu dem Thema eine Entscheidung zu treffen. Der Bundesvorstand ist hier, wie bei anderen Themen auch, durchaus handlungsfähig.

Da die Kosten für eine IPHLA nicht unerheblich sind und aufgrund der aktuellen Verbandssituation hat der Bundesvorstand entschieden, vorerst keine Festlegungen zu einer IPHLA zu treffen.“ (Hervorhebung vom Antragsteller)

Die Ausführungen sind so nicht zutreffend. Zum einen war das vorgelegte 17 Seiten-Konzept (ohne Anlagen) für eine IPHLA + Philatelistentag in Leverkusen alles andere als ein „Grobkonzept“, beinhaltete es doch eine ausgearbeitete Feinplanung der Personalressourcen (mit Namen der Mitarbeiter), einen Flächenverteilungsplan, einen Plan der Sonderschauen und des Ablaufes sowie einen detaillierten Finanzplan.

Zum zweiten sind die spitzfindigen Ausführungen („Ausflüchte“?) des BDPh-Präsidenten zum Begriff der „Beschlussfassung“ völlig irrelevant, denn auch die von ihm selbst im letzten Absatz wiedergegebene „Entscheidung … vorerst keine Festlegungen zu einer IPHLA zu treffen“ spiegeln doch einen einvernehmlichen Beschluss.

Zum dritten hat der Antragsteller in der Satzung des BDPh keinen inhaltlich ausgewiesenen Paragrafen oder Absatz (z.B. in § 9) gefunden, aus dem abzusehen wäre, dass die Durchführung einer Internationalen Ausstellung ohne Beschluss des BDPh-Vorstandes als rein administrative Maßnahme des BDPh zu realisieren sei. In all den Jahrzehnten des BDPh basierten alle vom BDPh selbst zur Durchführung als Ausrichter beschlossenen Internationalen Ausstellungen auf einem Beschluss des Bundesvorstandes, der dann auch im Beschlussbuch eingetragen wurde. Einen solchen rechtlich bindenden Beschluss konnte der im Oktober 2016 verbliebene Rumpfvorschlag nicht mehr fassen, wohl aber konnte er das Thema beraten.

Zum vierten ist der Kern der fett hervorgehobenen Aussage falsch. Richtig ist zwar, dass sowohl Lars Boettger (aufgrund dessen, dass er nach der abgeschlossenen IPHLA 2012 als Schatzmeister zurücktrat), noch Michael Fukarek (2014 aus privaten Gründen nicht in der Lage und zurückgetreten) keine Rückstellung der noch vorhandenen IPHLA-Mittel gebildet haben. Wohl aber wurde dieses Geld auf dem BDPh-Konto als IPHLA-Sponsoring-Mittel ausgewiesen! Dies ist sicherlich dem seit Oktober 2016 amtierenden präsidialen Schatzmeister bekannt und kann vom Antragsteller auch durch Zeugenaussagen der erwähnten Personen wie durch andere Belegstücke nachgewiesen werden.

Bekannt und mehrfach 2011/2013 veröffentlicht wurde die Zusage, die der damals für die Sponsoring engagierte Fund Raiser den Spendern gab: Dass nämlich im Fall, dass die für die IPHLA eingeworbenen Mittel in Mainz 2012 nicht verbraucht werden, also übrig bleiben, dieser „Restbetrag“ nur und ausschließlich für eine weitere IPHLA verbraucht werden wird, also nicht in den Gesamtetat des BDPh überführt werden.

Diese Zusage hat der Antragsteller jedem Sponsoren, besonders den Großsponsoren, persönlich gegeben und dies auch dem jeweiligen Bundesvorstand mitgeteilt. Nicht zu vergessen ist auch, dass gerade die bedeutendsten Spendenbeträge erst bei Durchführung der IPHLA eintrafen, als diese längst finanziert war. Ich erwähne hier nur den Scheck des Briefmarkenhauses Hermann E. Sieger über 15 000 Euro, den dieser beim Festabend der IPHLA in Mainz persönlich auf der Bühne übergab, aber auch das Auktionshaus und die Familie Schwanke, die mit 4 000 Euro nach meiner persönlichen Zusage der zweckgebundenen Verwendung dabei waren, ich selbst mit 3 500 Euro (und unsere Firma mit einem weit höheren Sponsoring), – viele andere mehr nicht zu vergessen. Man kann diese in der CPh-Broschüre von 2013 alle nachlesen. [1]

Tatsache ist, die Sponsorenmittel von über 27 000 Euro waren bis Herbst letzten Jahres noch da. Damit auch die Verpflichtung, diese künftig zweckgebunden für eine weitere Internationale Philatelistische Literatur-Ausstellung des BDPh zu verwenden. Ob 2019 oder ein, zwei Jahre später, ist demgegenüber eher belanglos. Noch wäre es aber für eine Ausstellung 2019 nicht zu spät, zumal die Räumlichkeiten im FORUM LEVERKUSEN derzeit noch geblockt sind.

Da der Vorstand des BDPh aus Kostengründen nur noch wenige Male im Jahr tagt, Beschlüsse offenbar auch nicht auf anderen Wegen als dem der persönlichen Anwesenheit bei Vorstandstreffen durchgeführt werden, fordere ich den Bundesvorstand auf – gleich welcher in Wittenberg gewählt wird – die Sachlage umgehend zu prüfen, die Fakten über das verbliebene Geld zu veröffentlichen und die mit dessen Vorhandensein gegebene Möglichkeit der Ausstellung unverzüglich und sachgerecht zu entscheiden.

[Anmerkung der Reaktion: Leider sind nicht alle Spenden nachzulesen, zum Beispiel fehlt in der Aufstellung die des Philaseiten Verantwortlichen,]
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/10610
https://www.philaseiten.de/beitrag/158985