Thema: (?) (66) Oberschlesien - Marken, Prüfer und philatelistische Zukunft
Stefan Am: 18.09.2017 17:43:26 Gelesen: 54482# 25@  
@ Meinhard [#24]

hälst Du die "Prüfzeichen" auf diesen Marken für ECHT oder für GEFÄLSCHT?

Der Hinweis in den Michel-Katalogen, dass Marken mit den Prüfzeichen der Herren Haertel, Dr. Müller und Richter unbedingt nachzuprüfen seien, hat seine Berechtigung. Auch innerhalb der früheren Arbeitsgemeinschaft Oberschlesien hat man sich darüber Gedanken gemacht, ob bzw. in welchem Umfang konkret Prüfzeichenfälschungen von Haertel und Müller vorkommen. Siehe Bemerkungen im Kapitel der Oppelner Notausgaben des Handbuches von Oberschlesien. Wie in Beitrag [#7] ersichtlich, verwendete Haertel verschiedene Prüfzeichen. Vom Zweizeiler (Großbuchstaben) sind verschiedene Typen bekannt, demnach verschiedene Handstempelgeräte.

In [1] wird seitens des BPP-Prüfers Herrn Gruber über einen ans Tageslicht gekommenen Nachlass Max Haertels berichtet. Wenn ich mich recht entsinne, umfasste dieser auch einen der Prüfstempel von Haertel. Vermutlich jener, womit sein Sohn nach dem Tod des Vaters Oppelner Notausgaben aus dessen Nachlass signierte sowie attestierte und als solche zum Verkauf anbot.

Ich würde daher nicht zwingend von Prüfzeichenfälschungen ausgehen sondern eher annehmen, dass sich die Ansicht zwischen echt und falsch auch aufgrund einer intensiveren Forschung in den letzten Jahrzehnten gewandelt hat.

Von den eingangs genannten Herren liegt mir ein Attest vor. Dieses ist m.E. zweifelsfrei Herrn Dr. Müller aus Leobschütz zuzuordnen. Er attestierte dem Text nach 250 Sätze der Mi-Nr. 31-35, welche vertauschte Aufdruckfarben (rot anstelle schwarz und schwarz anstelle rot) tragen. Das Attest Nr. 1 dieser Attestserie trägt auch einen Stempelabschlag seines Prüfzeichens.



Diese Briefmarken aus der Attesterie (mit Falz befestigt) würden heutzutage allesamt als Prüfzeichenfälschungen signiert werden.

Gruß
Pete

[1] http://www.os-philatelie.de/10.html (Rundbrief 2)
 
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