Thema: (?) (66) Oberschlesien - Marken, Prüfer und philatelistische Zukunft
Stefan Am: 21.09.2017 17:19:30 Gelesen: 53783# 42@  
@ Markus Pichl [#39]

Also selbst wenn diese unterschiedlichen Farbtönungen, die flankierenden haben m.E. einen Karminanteil in der Druckfarbe, dennoch alle zu lilabraun gehören sollten, dann handelt es sich doch aber dennoch um zwei verschiedene Papiersorten, oder nicht?

Grundsätzlich kommen - analog den Ausgaben in Frankreich in dieser Zeit - Papiere verschiedener Qualität vor. Die Urmarken Mi-Nr. 1-9; 13-29 sowie die Aufdruckausgaben Mi-Nr. 41-43 wurden in der Pariser Staatsdruckerei "Atélier des timbres" gedruckt. Die Ausgabe Mi-Nr. 13-29 (bzw. vielmehr Mi-Nr. 15-29) wurde über mehr als zwei Jahre hinweg in verschiedenen Auflagen produziert, erkennbar an den unterschiedlichen Auftragsnummern, welche u.a. eine Tages- und Monatsangabe beinhalten (welche vor etwa 10 Jahren grob einer Jahreszahl zugeordnet werden konnten). Eine Ursache für die Nachauflagen war, dass die Abstimmung selbst erst verspätet stattfand wenn man die Termine in Allenstein, Marienwerder und Schleswig zum Vergleich nimmt. Des weiteren war der Bedarf an Briefmarken auch größer als ursprünglich geplant, daher auch zwei Dauerserienausgaben (Mi-Nr. 1-9 und 13-29 sowie die lokalen Provisorien Mi-Nr. 10-12 inkl. dem Aufdruckfehler Mi-Nr. 10F).

Zur Verwendung kam sog. GC-Papier (GC = "Grande consommation"). Dieses Papier war eher für den Massengebrauch ausgelegt und eher minderwertiger Qualität (im Vergleich zu Papier für bspw. Bücher). Die Farbe und Dicke der Papiere variiert, ebenso die Gummierung. Ich schließe nicht aus, dass einzelne Farbnuancen im Katalog daher rühren, dass einzelne Teilauflagen bedingt durch abweichendes GC-Papier im Laufe der Zeit nachgedunkelt sind (konkrete Beispiele Mi-Nr. 5c und 6c). Die Nachauflagen ex Mi-Nr. 15-29 wirken vom Druckbild her auch etwas ruhiger (bzw. fülliger) und nicht so sehr "ausgefranst".

Wenn ich es noch richtig im Hinterkopf habe, ließe sich die Mi-Nr. 25b meinem Eindruck nach grob in zwei "Farbtöpfe" aufteilen (von der Häufigkeit her ähnlich vorkommend), bedingt durch das GC-Papier und die Auflagen. Der zweite Scan in Beitrag [#39] zeigt dies recht gut: links Mi-Nr. 25a; Marke 2 und 3 als Mi-Nr. 25b ("Farbtopf" 1) und Marke Nr. 4 und 5 der Mi-Nr. 25b ("Farbtopf" 2).

Gruß
Pete
 
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