Thema: Philatelie in der Presse - Aus den Vereinen
Richard Am: 19.05.2009 08:34:43 Gelesen: 1193948# 156@  
Wo das Herz der Sammler höher zu schlagen beginnt - Suhler Verein präsentierte sich erstmals in neuer Konstellation mit großem Angebot und will mehr Jugendliche gewinnen

Heike Hüchtemann

Freies Wort, Suhl (05.05.09) - Samstag im Haus Philharmonie stattfand, hat der Thüringer Briefmarkensammlerverein 1927 seine erste größere Aktion in seiner neuen Konstellation gestartet. "Wir sehen uns als Vorreiter dafür, dass sich kleinere Vereine zu einem größeren zusammenschließen und so mehr Leistung bringen können", sagt Christian Förster, Geschäftsführer des neuen, etwa 60 Mitglieder zählenden Vereins, der sich aus den beiden Suhler Briefmarkensammlervereinen gebildet hat. Zehn Sammler und sieben Händler vorwiegend aus Thüringen und Sachsen haben die Börse bestritten und sie waren nicht unzufrieden.

Karten, die überraschen

Ein solch großes Angebot habe es jedenfalls lange nicht in Suhl gegeben, "auch wenn keine blaue Mauritius dabei ist", sagt Förster mit einem Augenzwinkern. Die leidenschaftlichen Sammler von Münzen und Marken sind dennoch auf ihre Kosten gekommen. So mancher konnte ein lang gesuchtes, gezacktes Stück finden, das in seiner Sammlung fehlte. Besonders gefragt sind ganz alte Marken. "Bei mir gingen sehr ausgewählte Stücke beispielsweise aus der Zeit des deutschen Reiches oder der sowjetischen Besatzungszone über den Tisch und auch Kataloge und alte Ansichtskarten waren gut nachgefragt", sagt Ingolf Werner, Suhler Briefmarkenhändler.

Sammler aus dem Partnerverein in Würzburg sind auf der Strecke der DDR-Briefmarken fündig geworden, um auch diese Sammlungen zu komplettieren. Und so manche schöne Überraschung erlebten Sammler von alten Post- und Ansichtskarten. Ein Sammler aus Zella-Mehlis hat schon über 1000 solcher Karten allein von Zella-Mehlis "und ich entdecke bei derartigen Börsen immer wieder etwas neues". Grund für die Überraschungseffekte dürfte auch sein, dass es zwar für Briefmarken Kataloge gibt, aber nicht für alte Postkarten. So weiß man nicht, was alles auf dem Markt ist und eine Sammlerbörse wird so nicht selten zur Entdeckungsreise. Neben dieser Börse hatte der Verein ursprünglich auch eine Briefmarkenausstellung mit dem Titel "Unsere Heimat" geplant, die am Wochenende im Einkaufscentrum "Am Steinweg" stattfinden sollte.

Junge Philatelisten gesucht

"Aber die wurde uns kurzfristig abgesagt. Das ist für uns schon ärgerlich, denn wir wollten damit auf uns aufmerksam machen und vielleicht auch neue Mitglieder für die Arbeit in unserem Verein interessieren", sagt Gerhard Schneider, der 2. Vorsitzende. Der Fokus liegt dabei insbesondere auf den jungen Leuten, denn die Briefmarkensammler Suhls haben mit der einst starken Gruppe junger Philatelisten eine gute Tradition, die wieder aufleben soll.

Auch mit der Börse ist dafür ein Weg bereitet worden. "Wir wollen versuchen, an die großen Börsen in den 1990er Jahren anzuknüpfen und uns wieder mit einem relativ festen Termin zu etablieren", so Förster. "Und dies am besten im Haus Philharmonie, in dem wir wirklich gute Bedingungen zu fairen Preisen vorgefunden haben."



Als wahre Fundgrube und Schatzkiste erwies sich die Briefmarken- und Münzbörse. (Fotos: frankphoto.de)

(Quelle: http://www.freies-wort.de/nachrichten/regional/suhl/suhllokal/art2440,967445)
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/491
https://www.philaseiten.de/beitrag/16240