Thema: Altdeutschland Württemberg: Probedrucke auf Kanzleipapier
Markus Pichl Am: 18.10.2017 12:30:26 Gelesen: 25779# 27@  
Hallo,

die vorstehenden Beiträge von Max und mir sind unter verschiedenen gegenseitigen Missverständnissen entstanden. Nachstehend möchte ich auf verschiedene zuvorstehende Beiträge eingehen.

Auf meine korrekte Aussage in Beitrag [#11]: das Hersteller-Wasserzeichen war bestimmt nicht in der Art "großflächig", dass darauf 50 Marken entfielen. Dafür hatte ich schon zu viele Viererblocks, als auch Paare oder Einzelstücke von diesen Probedrucken, die immer ohne Wasserzeichen waren. folgte nach meinem Verständnis eine vollkommen überreizte und unangemessene Reaktion von Max in Beitrag [#12].

Auf meine Aussage in Beitrag [#13]: Man spricht hier wohl deshalb von Probedrucken, weil es sich um Druckproben handelt, die in dieser Art nicht verausgabt wurden. Im Sammelgebiet Württemberg ab 1875, finden sich zahlreiche Probedrucke auf abweichenden Papieren und/oder in abweichenden Druckfarben (Farbprobedrucke).

folgt seine Antwort: Es ist doch eigentlich logisch, dass man die verschiedenen Marken und Ausgaben all der Probedrucke nicht miteinander vergleichen kann, das macht man ja auch nicht mit Äpfeln und Birnen. Wo hatte ich geschrieben, dass ich die in den verschiedenen Jahren entstandenen Probedrucke miteinander vergleichen möchte? Dies stellte ich dann in meinem Beitrag #[16] klar. Max sein Beitrag [#17] darauf, ist vollkommen überflüssig, an der Sache vorbei. Als Fragesteller nehme ich mich bei derartig formulierten Beiträgen nicht ernst genommen.

In meinem Beitrag [#20] stelle ich die Frage: Deine Liste, zu "Bruderhaus Dettingen", fängt erst im Jahre 1899 an. Es sollen aber auch schon die Papier zur Ausgabe 1875 von dort bezogen worden sein. Insofern sich mir die Frage stellt, welche Wasserzeichen wurden dort zuvor verwendet?

Auf diese Frage erhalte ich die Antwort, Beitrag [#21]: Deine Aussage über Wasserzeichen von "1875" zeigt, dass Du wenig über dieses Thema weißt. Zu dieser Zeit wurde mit Sicherheit kein Wasserzeichen auf Papier gebracht, wie es bei Deinem Beispiel zu sehen ist. Den unterstrichenen Satz erachte ich als unangemessen, auf meine Frage. Meine Fragestellung beinhaltet, dass ich nicht davon ausgehe, dass im Jahre 1875 das Bruderhaus selbiges Wasserzeichen verwendet wurde. Mittlerweilen war ich dann schon von Max seinem Schreibstil angereizt und hatte seinen Teilsatz "wie es bei Deinem Beispiel zu sehen ist." überlesen (dies fiel mir erst vorgestern auf). Wegen dem Überlesen dieses Teilsatzes war ich dann der Meinung, dass Max meint, es gäbe vor 1875 keine Wasserzeichen in Papieren.

Da er in Beitrag [#21] auch noch gleichzeitig die Echtheit des als echt geprüften Probedrucks in Frage stellt, habe ich ihm dann diesbezüglich einen Satz geschrieben, den die Redaktion gelöscht hat. Die drei darauf gefolgten ebenfalls gelöschten Beiträge, vermutlich zwei von Max, kann ich nicht mehr nachvollziehen.

Somit ist dann auch sein Satz: "Viel eher geht es um logischen Verstand, den jeder haben sollte." im letzten Beitrag ebenfalls ein unangemessener, den man einem Fragesteller nicht an den Kopf werfen sollte.

Im Thoma-Handbuch Band II/1 steht auf Seite 171 geschrieben:

"Als 1862 die Entscheidung über die Einführung von Ganzsachenumschlägen gefallen oder zumindest absehbar war, trat die Papierfabrik des Bruderhauses in Dettingen bei Urach mit dem Vorschlag hervor, ganze Bogen zum Zusammenfalten nach Art der MULREADY-COVERS einzuführen, und sie fügte ihrer Anregung sogleich zwei Muster im Format 147 x 82 mm auf weißbläulichem und blauem Wasserzeichenpapier ein. Auch diese Bogen, die keinen Wertstempeleindruck zeigten, wurden später mit dem Stempel "Probe..." usw. verziert. MOENS gibt an, daß einige Bogen mit dem Aufdruck "Drei Kreuzer Post-Couvert" über die ganze Breite des Bogens hinweg versehen worden sein sollen. Doch auch dieser Vorschlag fand bei der Postdirektion kein Gehör."

Es wird dann u.a. auf das Zirker-Handbuch verwiesen, in dem eine detaillierte Beschreibung des Wasserzeichens zu finden ist. Leider habe ich dieses Handbuch nicht, aber in der 6. Gärtner-Auktion wurde ein solcher Bogen angeboten. Dieser entspricht wohl denen, aufgrund des Überdrucks, die von Moens beschrieben wurden (es scheint verschiedene Arten von Bogen zu geben, so verstehe ich zumindest die oben zitierte Ausführung im Thoma-Handbuch).

Der zweizweilige Überdruck lautet auf "Drei Kreuzer Post-Couvert" in ständiger Wiederholung. Bei dem Wasserzeichen handelt es sich wahrscheinlich nicht um ein Fabrik-Wasserzeichen sondern um jenes, welches das Bruderhaus für diese Briefbogen vorgeschlagen hat. Leider hat das im Onlinearchiv hinterlegte Bild eine recht niedrige Bildauflösung. Mit viel Anstrengung kann ich aber in der Mitte des eingerahmten Wasserzeichen das württembergische Wappen erkennen, ganz links habe ich den Schwanz des Löwen markiert. Über und unter dem Wappen befinden sich bogenförmige Schriftzüge. Ob die Buchstaben der Schriftzüge ohne oder mit Serifen sind, muß ich im Moment dahingestellt lassen.



Ab 1875 wurden die Papiere wohl, für die Herstellung der Briefmarken von Württemberg, vom Bruderhaus Dettingen bezogen. Bei den Papieren der Briefmarken, welche mit Wasserzeichen 1 und 2 versehen sind, handelt es sich wohl um solche, die aus der Reichsdruckerei Berlin bezogen wurden. Der Druck der Marken erfolgte aber, gemäß Angaben im Michel, bei der Druckerei der Verkehrsanstalten Stuttgart.

Max und ich haben gestern über die verschiedenen gegenseitigen Missverständnisse und einiges mehr per email korrespondirt. Persönlich denke ich, die Sache zwischen ihm und mir sollte somit aus der Welt sein. Dieser von mir erstellte Beitrag soll die Sache lediglich aufklären, aber nicht erneut anheizen und ich bitte um Verständnis, dass es mir aufgrund der Ereignisse in den letzten Tagen, die hier im Forum geschehen sind, wichtig war diesen zu schreiben. Für mich ist die Sache somit aus der Welt.

Beste Grüße
Markus
 
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