Thema: (?) (1578) Briefzentren und ihre schwarzen Stempel
LOGO58 Am: 23.10.2017 13:15:40 Gelesen: 647801# 519@  
@ omega_man [#518]

Hallo omega_man,

ich freue mich über jeden, der sich mit Werbeentwertern der Briefzentren beschäftigt. Dieses Gebiet ist noch nicht einmal 25 Jahre alt, doch es ist schon viel verloren gegangen, da sich nur wenige damit beschäftigt haben und die meisten dieser Stempel im Papierkorb gelandet sind. Man kannte sie ja, warum also sammeln?

Welchen Tauschwert bzw. realen Handelswert haben Belege mit Werbeabstempelungen aus einem Briefzentrum?

Das ist eine gegenwärtig kaum eindeutig zu beantwortende Frage.

Allgemein gilt, dass Angebot und Nachfrage den Preis regeln. Was aber, wenn es für bestimmte Stempel bisher keinen spürbar vorhandenen Markt mit diesen Preisregularien und keinen Katalog gibt?

Man kann die Preise auf der Basis der Größe der BZ und der damit möglichen Durchlaufmenge sowie der Einsatzdauer der Werbeeinsätze festlegen. Das würde bedeuten, dass es die gezeigten Werbeeinsätze aus Bremen und Hannover (Bremen = XL-BZ = 3.000 Sendungen/Tag, Hannover = XXL-BZ = 4.500 Sendungen/Tag) millionenfach gibt und somit höchstens 5-10 Cent zu Grunde zu legen sind.

Da Abstempelung nicht gleich Abstempelung ist, gelten die angegebenen Preise für einen gut lesbaren Abschlag auf einem Brief oder einer einfachen Karte. Stempelabschläge auf Abschnitten rechtfertigen Preisabschläge. Weitere Faktoren, die über den Preis bestimmen sind z.B. Seltenheit, Sauberkeit der Abstempelung, Laufzeit, Briefstück oder vollständiger Beleg, Kopfsteher.

Ist die Briefmarke oder der Beleg (z.B. Ersttagsbrief) als solches teurer als der Stempel, sollte mindestens der Preis der Briefmarke oder des Beleges angesetzt werden.

Besonders teuer ist die Selbstbeschaffung solcher Stempel in den BZ: Brief (70 Cent mit Postkarte und Anschreiben, (Rück-)Postkarte 45 Cent).

Aber es ist auch günstige Kiloware zu bekommen.

Beim Bewerten der Preise einzelner Stempel sind, wie schon angesprochen, folgende Kriterien heranziehen:

- Qualität des Stempels
- Seltenheit des Stempels
- Stempelvorlage (kompletter Brief oder Briefausschnitt)
- Wert der Briefmarken (unter dem Stempel oder auf dem Beleg)

Die Qualität und die Stempelvorlage ist einfach zu erkennen, schwieriger wird es mit der Seltenheit des Stempels. Hier muss man die Laufzeit und den Durchsatz des Briefzentrums kennen.

Fazit:

Wir bewegen uns im unteren Euro-Bereich.

Bei den Stempeln ist es wie bei den Briefmarken. Die Menge macht es: Ein einzelner guter, gesuchter Stempel ist teurer als der relative Preis der einzelnen Stempel einer Doublettensammlung oder Wühlkiste.

Dies sind nur ein paar Gedanken. Vielleicht habe ich ja den Mut, demnächst einen solchen Katalog als Basis für die Entwicklung dieses Marktes herauszubringen.

Grüße aus dem Norden
Lothar
 
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