Thema: (?) (7) Luxemburg: Die Wappenmarken von 1859 bis 1882
Olivier Nosbaum Am: 25.11.2017 16:26:29 Gelesen: 7867# 11@  
Die grösste Einheit der 10 Centimes Brück Marke

Am 7. Oktober 1874 erhielt der Buchdrucker Pierre Brück aus Luxemburg den Zuschlag, die Postwertzeichen für das Grossherzogtum Luxemburg zu drucken.

Aus den Statistiken, veröffentlicht im Jahr 1897 von J.-P. Reis, Postinspektor, finden wir folgende Kontrolldaten der Lieferungen der Postwertzeichen zu 10 Centimes:

17. April 1875 (500.000)
28 Oktober 1875 (250.000)
21 Dezember 1875 (500.000)
20 April 1876 (657.000)
17. Juni 1876 (1.031.000)
15. Mai 1878 (2.000.000)

Diese Daten liegen sehr nahe beieinander, und eine Zuordnung der Marken zu den verschiedenen Lieferungen ist sehr schwierig, zumal dass es noch mehrere verschiedene Farbtöne für eine Lieferung gab.

Doch es gibt noch einen anderen Anhaltspunkt bei dieser Ausgabe, die Marken der Lieferung zuzuordnen, der bis Dato noch nicht in der philatelistischen Literatur erwähnt wurde. Die Marken wurden mit einer Kammzähnung gezähnt, die teils Aussetzer hatte, und zeitweise waren einige Nadeln abgebrochen. Der markanteste Aussetzer einer Nadel war der 5. Zahn von oben bei der 10. Reihe. Da die Marken im Hunderterbogen (10 x 10) hergestellt wurden, war dieser Aussetzer am Bogenrand. Genau dieses ausgefallene Zähnungsloch befindet sich nur auf den Marken zu 4 Centimes, 5 Centimes, 10 Centimes und 12,5 Centimes. Die Nadel wurde wieder ersetzt und wurde noch bei keiner Lieferung ab 1877 entdeckt.

Nach Betrachtung der Kontrolldaten der verschiedenen Lieferungen sämtlicher aufgezählten Marken, kann es sich bei der 10 Centimes Marke mit diesem Zahnfehler nur um die Lieferung mit Kontrolldatum vom 17. Juni 1876 handeln.
Bis heute habe ich 3 verschiedene Farbnuancen der 10 Centimes Marke mit diesem Zahnfehler identifiziert.

Dieser Aussetzer befindet sich auch auf diesem Achterblock, der bis heute als grösste Einheit der 10 Centimes Brück Marke gilt:



Provenienz:

Sammlung Magonette, Willy Balasse 133, 6. Dezember 1952, Los 1122
Sammlung Woudenberg, J.L. Van Dieten 420, 4.-5. Mai 1967, Los 1239
Banque du Timbre, Ungeheuer 120, 12. Februar 1977, Los 214 (Titelbild)
Soluphil 41, 17. Juli 1989, Los 3051
Soluphil 96, 24. Oktober 2003, Los 1088
Sammlung Melusina, Soluphil 110, 20. Februar 2009, Los 1027
Heinrich Köhler 365, 25.-30. September 2017, Los 785

Auch eine andere Eigenschaft des Brück’schen Druckes:

Durch den Druck der Buchdruckpresse ist die Farbe an den Bogenrändern kräftiger aufgedruckt. Dies ist auch bei den 2 rechten Marken am rechten Rand zu beobachten. Die Konturen sind nicht zu erkennen, und bilden eher einen Strich. An dieser Eigenschaft erkennt man Bogenrandstücke der Brück Ausgabe.

Beste Grüsse

Olivier
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/10769
https://www.philaseiten.de/beitrag/166948