Thema: (?) (16) Kurfürstentum Sachsen: Belege der Kursächsischen Post 17.-18. Jahrhundert
Max78 Am: 08.12.2017 14:38:38 Gelesen: 10136# 5@  
@ bignell [#4]

schön, wie Ulf immer wieder erklären kann wie sich das Porto errechnen lässt!

Zu Deiner Vermutung, dass hinter hinter dem Schnörkel ein "F" steckt, kann ich Auszüge aus dem Buch: "Alte Meß- und Währungssysteme aus dem Deutschen Sprachraum" (Fritz Verdenhalven, Verlag Degener & Co) anhängen, die ggf. von allgemeinem Interesse sind. Demnach und auch aus eigener Erfahrung halte ich das Zeichen für ein verschnörkeltes T, was für den allgemeineren Begriff Thaler steht. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Bezeichnung "Taler in Gold" weniger mit einer Goldmünze zu tun hat, sondern eher mit einer Rechnungseinheit, mit der man stabiler rechnen konnte als mit dem schwankenden (steigenden) Wert des Silbers. Unterstreichen tut das die weitere Angabe "einliegend Baargeld", was in diesem Sinne dann nicht "doppeltgemoppelt" wäre.

Gulden u. Floren / Kreuzer / Reichs-Taler:



Im Schreiben selbst findest Du dann das Kürzel zu 500 Reichstalern. Um dieses Konzept zu "entwurschteln" bräuchte man wirklich etwas länger. Ich finde es trotzdem interessant, da es zeigt, dass die meist so komplexen, grammatikalisch ausgefeilten Formulierungen (in einem Satz mit "tausend" Kommas) doch nicht immer spontan zu meistern waren. Im Schreiben selbst führt der Steuerpflichtige unter anderem auf, dass er durch die zweifache Besteuerung auch doppeltes Porto zu entrichten hatte, was er gerne noch berücksichtigt haben möchte.

lg Max
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/11037
https://www.philaseiten.de/beitrag/167897