Thema: (?) (9/12) Wertdeclarationen in Gold bzw. Silber sowie Reduktionen
Magdeburger Am: 10.12.2017 08:48:08 Gelesen: 5179# 2@  
Liebe Sammelfreunde,

den Beleg hatte ich sicher hier schon einmal gezeigt, jedoch paßt er hier super hinein, da er schön veranschaulicht, dass tatsächlich Goldmünzen versendet wurden:



Am 01.03.1835 wurde dieser Brief an "Herrn C. Heinrich Schildbach aus Schneeberg zur Zeit in Frankfurt a/O" gesendet. Die Declaration unten links lautet: "Nebst ein Geldpäckchen H (einrich) S (childbach) #90 mit 27 Stück Louis d´or und 4 Stück Ducaten" Gewogen hat dies 14 1/2 Loth. In Berlin wurde dies ebenfalls so festgestellt.

Die Entfernung nach Frankfurt/Oder beträgt 28 Meilen.

Die Goldstücke mußten für die Taxierung erst mal "umgerechnet" werden. 1 Louis d'or wird mit 5 Thaler und 1 Dukaten mit 2 3/4 Thaler gewertet. Damit ergibt sich 27 Stück Louis d'or * 5 + 4 Stück Dukaten * 2,75 = 135 + 11 = 141 Thaler.

Für die ersten 100 Thaler (Silber) waren 4 Sgr., für je weitere angefangene 50 Thaler (Silber) waren 2 Sgr. von 5 zu 5 Meilen zu zahlen. Bei 28 Meilen Entfernung ergibt sich die 6. Progressionsstufe.

Damit ergibt sich für die ersten 100 Thaler 4 Sgr. * 6. Progressionsstufe = 24 Sgr + für die angefangenen 50 Thaler 2 Sgr. * 6. Progressionsstufe = 12 Sgr. - insgesamt somit 36 Sgr.

Nach Taxregulativ waren Goldbriefe auf 50% der Silbertaxe zu ermäßigen. Allerdings galt hier mindestens die doppelte Briefgebühr.

Hier galten die 50% - also von 36 Sgr. nur die Hälfte = 18 Sgr. (die doppelte Brieftaxe wäre 10 Sgr. gewesen - rein informatorisch)

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
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