Thema: Potschta - Stempel auf Briefen, Briefstücken und Marken alle falsch
drmoeller_neuss Am: 08.01.2018 18:46:34 Gelesen: 197183# 298@  
@ stampmix [#296]

"eine zeitgerechte Entwertung kann nicht bestätigt werden": vermeidet den Ausdruck "rückdatiert" und damit nach BPP Definition "falsch"

Nach der derzeitigen Forschungslage sind die Marken rückdatiert gestempelt, und damit nach BPP-Regeln "falsch".

"eine zeitgerechte Entwertung kann nicht bestätigt werden" kommt natürlich auch vor, wenn der Prüfer kein passendes Vergleichsmaterial hat. Hier herrschen aber auch unterschiedliche Auffassungen; die einen Prüfer sind streng und zu sich ehrlich, die andere Fraktion sagt sich, "der Stempel ist nicht als Falschstempel bekannt, Farbe und Form passen in die Zeit, also echt".

Die ganze Geschichte wirft natürlich ein schlechtes Licht auf die Beteiligten und den Handel: Jahrelang wurde die Potschta mangels besseres Wissens als echt geprüft. Dafür mache ich niemanden einen Vorwurf, ausser der DDR, die die Unterlagen unter Verschluß gehalten hat (um wohl "zufällig in die Hand geratene" Potschta-Belege selbst devisenbringend über die KoKo noch an den Mann bringen zu können).

Die Frage ist natürlich berechtigt, ob es durchgeschlüpfte Potschta-Marken aus dem Postverkehr gibt. Schliesslich wurden diese Marken ja gedruckt und man konnte sie auch auf Briefe aufkleben.

Im stören sich doch die Sammler nicht an den Fakten. Was wird nicht alles gesammelt, dessen postalische Notwendigkeit mehr als fraglich ist/war? Dazu zähle ich die allermeisten Lokalausgaben, "Aushilfsausgaben" Sudetenland, viele afrikanische Bildchenmarken, die, obwohl laut Michel-Katalog postgültig, nicht einmal an den Postschaltern im eigenen Land als Frankatur anerkannt werden (siehe Gambia, St. Lucia und andere Länder).
 
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