Thema: Gedanken zum Briefmarkensammeln
bovi11 Am: 27.01.2018 20:08:03 Gelesen: 18855# 27@  
@ Setubal [#1]

Ich sammle keine Briefmarken - das vorab. Ich habe vom klassischen Briefmarkensammler vielfach den Eindruck, dass es sich um jemanden handelt, der still für sich in seinem Kämmerlein sich mit seinen Schätzen beschäftigt - und sich wundert, dass sich niemand sonst für seine Beschäftigung interessiert. Da hat er (der Briefmarkensammler) doch Reichtümer angehäuft - schließlich hat er Marken in seinem Bestand, für die er mal auf einer Auktion einen dreistelligen Betrag bezahlt hat. Verbittert darüber, dass sich niemand den darauf befindlichen, bisher unbekannten Plattenfehler, nicht mal anschauen will.

Hallo Rolf-Dieter,

wenn sich niemand für die Beschäftigung des Sammlers interessiert, mag durchaus an ihm selbst liegen - jedenfalls teilweise. Wenn man nie geangelt hat, kann man sich nicht vorstellen, wie spannend das sein kann. Dann machen Sprüche die Runde: "Die sitzen da und stieren auf´s Wasser". Wer aber ein paar mal dabei war und die eine oder andere Nacht am See verbracht hat, sieht das plötzlich ganz anders. Es ist aber meist eine Sache des Anglers, einen Desinteressierten zumindest dazu zu bringen, das Ganze mal mitzumachen und seine Voreingenommenheit zu widerlegen.

Beim Briefmarkensammler ist das oft ähnlich. Einem Uninteressierten einfach ein Album vorzulegen und durchzublättern und mit Hinweisen auf einige Kaufpreise oder Katalogwerte seine Schätze zu demonstrieren, wird da kaum das Feuer entfachen. Anders könnte das aber verlaufen, wenn man die Entstehungsgeschichte einer besonderen Marke oder die Historie hinter einem außergewöhnlichen Brief erzählt und das mit ergänzenden Unterlagen belegen kann. Da besteht eine gute Chance, jemanden für die Philatelie zu begeistern.

Das wird sicher nicht bei jedem gelingen, aber es ist eine der erfolgversprechenden Möglichkeiten.

Grüße

Dieter
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/11193
https://www.philaseiten.de/beitrag/171514