Thema: Gedanken zum Briefmarkensammeln
StefanM Am: 29.01.2018 08:35:00 Gelesen: 18237# 39@  
@ Setubal [#1]

Ich habe vom klassischen Briefmarkensammler vielfach den Eindruck, dass es sich um jemanden handelt, der still für sich in seinem Kämmerlein sich mit seinen Schätzen beschäftigt - und sich wundert, dass sich niemand sonst für seine Beschäftigung interessiert. Da hat er (der Briefmarkensammler) doch Reichtümer angehäuft - schließlich hat er Marken in seinem Bestand, für die er mal auf einer Auktion einen dreistelligen Betrag bezahlt hat. Verbittert darüber, dass sich niemand den darauf befindlichen, bisher unbekannten Plattenfehler, nicht mal anschauen will.

Selbstverständlich wird er seine Sammlung nie in einer Ausstellung zeigen! Es interessiert ja eh niemanden - eingeschnappt besucht er seine Gleichgesinnten auf den seltenen Vereinsabenden, um sein Leid bei einem gemütlichen Glas Bier zu ertrinken. Hier kann er sich mißfallend über die Veränderungen der Welt äußern und den guten alten Zeiten nachtrauern, als er noch etwas galt, wenn er seine exotischen Marken aus allen Teilen der Welt mit bunten Motiven präsentierte.


Ich kenne einen Sammler, der sich still in seinem Kämmerlein mit seinen Schätzen beschäftigt. Er sammelt Deutschland und sortiert seine Erwerbungen nach Katalognummern in seine Alben ein. Er erfreut sich an den Marken und vor allem, wenn sie schöne Stempel tragen oder wenn er mal eine Besonderheit (Plattenfehler) entdeckt. Briefe sind ihm zu sperrig, sie würden zu viel Platz in seinem Kämmerlein beanspruchen. Ausstellungen und Vereine sind nichts für ihn. Er ist nicht verbittert, sondern vielmehr ausgeglichen. Man merkt ihm seine Freude an dem Hobby an. Ich unterhalte mich gerne mit ihm über das Briefmarkensammeln und andere schöne Dinge im Leben.

Gruß
Stefan
 
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