Thema: (?) (139/152/153/154) Deutsches Reich: Farben bestimmen
Markus Pichl Am: 05.02.2018 07:13:49 Gelesen: 77592# 98@  
@ chuck193 [#97]

Hallo Chuck,

eine volle Farbfläche gibt es nicht, bei den hier zu untersuchenden Briefmarken.

Für Ausdrucke auf Papier, ist zur Untersuchung der Farbe der HSV-Farbraum am geeignetsten. Messergebnisse aus LAB oder HLC sind ohne Bedeutung und gleichartige RGB-Werte stehen, wie schon geschrieben, nicht gleich für selbige Zusammensetzung der Druckfarbe bzw. selbigen Farbeindruck. Im RGB-Farbraum werden keine unterschiedliche Helligkeiten berücksichtigt, dies ist nur im HSV-Farbraum der Fall.

Dies Alles kann man ja bereits an den drei besagten Marken erkennen. Mit Sicherheit wurde die im Rotationsdruck hergestellte Briefmarke nicht mit der selben Druckfarbe gedruckt, wie die beiden im Bogenplattendruck. Druckfarben wurden damals direkt an der Druckmaschine gemischt und kamen nicht aus einer Farbdose mit aufgedruckter RAL-Nummer. Die Druckfarbe für den Rotationsdruck muß auch fließender sein, als beim Bogenplattendruck. Somit kann niemals das gleiche Messergebnis bei der Rotationsdruckmarke herauskommen, wie bei den Bogenplattendruckmarken. Nebenbei vermerkt, der Wert "S" steht für die Sättigung der Farbe.

Hier nun weitere Tests, mit den drei Marken. Alle drei getesteten Farbflächen sind gleichgroß und aus dem jeweiligen linken unteren Posthorn entnommen.

mittlere Marke, Rotationsdruck.



linke und rechte Marke, Bogenplattendruck.





Die Testergebnisse sind wieder eindeutig. Beachte die angegebenen Farbwinkel und Vergleiche zu den Referenzwerten der Farbplättchen.

Zum Vergleichen braucht man immer einen Referenzwert und diesen liefern die Farbplättchen. Jedoch sind diese gut vollflächig ausgedruckt - was bei der Druckfarbe der Briefmarken nicht der Fall ist. Es gillt somit einen Durchschnittswert zu ermitteln. Der ist am genauesten, wenn die Fläche nicht zu klein ist.

https://de.wikipedia.org/wiki/HSV-Farbraum

Hier die Farbbalken des letzten Tests auf einen Blick. Die Messergebnisse für die Rotationsdruckmarke zeigen abermals gegenüber den Bogenplattendruckmarken abweichende Werte in Bezug Helligkeit und Farbwinkel (dadurch ergibt sich auch der deutlich sichtbare andere Farbeindruck). Sie passen zu den Referenzwerten des Farbplättchens "schwärzlichsiena", hingegen die Messergebnisse der Bogenplattendruckmarken zu den Referenzwerten des Farbplättchen "dunkelsiena" passen.



Beste Grüße
Markus
 
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