Thema: Fassenächtliche Stempelformenbetrachtung oder "Jawattisnddattdennmawidder"
filunski Am: 05.02.2018 23:37:34 Gelesen: 3477# 1@  
Verehrtes Philaseitenpublikum und geschätzte Stempelliebhaber,

wer nur an todernster und tiefschürfender Philatelie interessiert ist, sollte jetzt sofort das Lesen aufhören und sich aus dem Thema wieder "rausklicken". Alle anderen sind nicht nur herzlich willkommen weiterzulesen, sondern gerne auch mitzumachen! ;-)

So, nachdem jetzt alle neugierig geworden sind und sich wohl auch die "Puristen" nicht rausklicken (nur hinterher entrüstet die Köpfe schütteln), zum Thema.

Gestern bescherte ein sehr versierter und überaus fleißiger Stempelredakteur unserer Datenbank dieses schöne und wohl auch seltene Exemplar eines Hochdruckstempels des Luxemburger Postscheckamtes:



Bei der Durchsicht der Angaben um den Stempel für die Datenbank freizuschalten, blieb ich bei einer korrekten Beschreibung der Stempelform hängen, da mir diese durchaus zu schaffen machte. Die immer-für-alle-Exoten-passende "Freie Form" schien mir für dieses Prachtstück an geometrischer Formgestaltung auch nicht annähernd ausreichend. Auch ein wie auch immer gearteter "Kreisstempel mit Bögelchen hier und Kreis da" schien mir nicht ausreichend korrekt. Da steckte ich nun in meinem Stempelredakteurs-Dilemma, was tun?

Da hatte ich die Eingebung mein Beschreibungsproblem der hochehrwürdigen "Stempelkommission" zur Beratschlagung vorzutragen. Diese zögerte keinen Augenblick ob dieses die Philateliewelt bewegenden Problems und kam sofort in einer überregionalen Online-Konferenz zusammen.

Ungewohnt schnelle Einigung (anders als bei parallel laufenden Groko Verhandlungen) herrschte darüber, dass es sich hier nicht um einen sonst so beliebten weil formenvielfältigen "Grabsteinstempel" handeln könne.

Der erste dann ernsthaft in Betracht zu ziehende Vorschlag war, analog (oder muss es jetzt heißen "digital") zum ebenso gern genommenen "Kastenstempel", die neue Form "Dosenstempel", ja hier eventuell sogar "Omas Keksdosenstempel" einzuführen.

Dieser Vorschlag hatte nicht lange Bestand da ein anderer hochehrwürdiger Kommissionsdelegierter sofort Licht ins Dunkel brachte und den "Steckdosenstempel mit drei Kreisen", siehe folgende Abb., ins Spiel brachte:



Auch diese durchaus ernst zu nehmende Bezeichnung sollte noch verbessert werden. Es folgte der Vorschlag "Steckdosenstempel (dreipolig)", siehe folgende Abb.:



Bis zum vorläufigen Sitzungsende einigte man sich auf den etwas weiter interpretierfähigen Begriff "Freie Form (Kraftstromstempel)".

Die Ernsthaftigkeit der Tagung und deren ungewohnt schnelle Entscheidungsfindung lobte am Ende auch der Kommissionspräsident abschließend mit den Worten "na endlich sprecht ihr meine Sprache" und beschloss damit diese außergewöhnliche Tagung. Gewichtige und begründete Einwände gegen diesen Beschluss können noch bis Faschingsdienstag 13.2. eingereicht werden, ansonsten wird die neue Bezeichnung ab Aschermittwoch verbindlich in Kraft gesetzt.

Damit erst mal Helau und Alaaf,
euer filunski

PS: weitere unseriöse Beiträge zum Thema können gerne angefügt werden! :-)

Quellennachweis: Bild- und Zitatquellen sind dem Autor bekannt und werden zum Schutze der Seriösität der betroffenen Personen auch nicht verraten.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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