Thema: Potschta - Stempel auf Briefen, Briefstücken und Marken alle falsch
Kolarbeiter Am: 06.02.2018 22:04:16 Gelesen: 175265# 365@  
Ich bin hier auch nur am Kopfschütteln, wenn ich diesen ganzen Chat so lese. Ich frage mich wirklich, ob die Gruppe an Potschta Kritikern sich hier jemals die Frage gestellt hat, welchen Schaden sie mit ihrer Recherche anrichtet. Wenn ich mir die meisten Sammelgebiete anschaue, sind die "Rosinen" fast immer irgendwelche "Produkte". Seien es Blöcke zu Ausstellungen, Zusammendruck-Bogen, unverausgabte, immer das, was der "normale" Sammler nicht einfach am Schalter kaufen konnte. Und alle Potschta-Briefe waren immer philatelistisch, das war doch jedem klar. So wie alle Posthorn-FDCs oder FDCs vom Block 1 vom Dt.Reich oder von Berlin philatelistisch sind. Zusammendrucke vom Wagnersatz auf Brief, Lichtenstein Block 1, Vaduz-Blöcke, alles philatelistisch. Alles das, was sich die Vordruckalben-Sammler, und das sind sicher immer noch 90%, ins Album tun. Die wenig Hyper-Spezialisten, die sich hier tummeln, haben sicher alle keine Poschta-Briefe im Album und daher "gut reden". Ja, die sammeln seltene Bedarfs-Belege und tun sich unheimlich wichtig. Die ganze Potschta Theorie basiert auf wenigen Handvoll Belegen. Dabei stehen wir alle auf den Säulen dieser vielen einfachen Sammler, die jetzt mal wieder die Dummen sind. Ohne sie hätte Philatelie niemals diese Bedeutung bekommen und wäre so unbedeutend wie das Sammeln von Liebig-Bildern oder "Telegrafen-Marken".

Und die Bundesprüfer, über die hier hergezogen wird, sind doch die zweite wesentliche Säule. Ohne ihre Atteste wäre das ganze Zeug nichts wert. Die Fälscher würden den Markt zuschütten und alles in kürzester Zeit entwerten. Ich weiß wovon ich rede. Kolumbien ist ein so unbedeutendes Sammelgebiet, daß selbst Unikate und Raritäten für wenige Dollar den Besitzer wechseln. Alles, was nicht Super-Klassik ist, ist fast wertlos. Selbst supertolle Seltenheiten sind nichts ohne Spezialkatalog, breite Sammler-Masse und Prüfer.

Also Leute, haltet mal den Ball flach. Die Potschta ist fester Bestandteil aller Vordruckalben. Wäre das nicht so, wäre sie wahrscheinlich keine 50,-Euro wert. Das allein ist das Kriterium. Wenn sie in den Vordruckalben bleibt, wird sie ihren Wert behalten. Sobald sie da raus ist, ist sie wertlos. Kein Mensch zahlt 250,- für einen postfrischen Satz AI-AIII Holzhausen, dabei ist der viel seltener. Wenn der in den Vordruckalben wäre ... Andersherum. Wenn der große Innendienst von Danzig nicht in den Vordruckalben wäre, gäbs den für 100,- Euro. Nur als Beispiel.

Ich finde diese ganze Affäre total überflüssig. Soll doch jeder sammeln was er will. Letztlich ist alles nur Papier und zerfällt in wenigen Jahrzehnten. Jetzt mit aller Gewalt die Minr. 41 zu entwerten, was soll das? Wer hat was davon? Nur das persönliche Ego einiger Schlauköpfe. Statt einfach neue Forschungsergebnisse zu veröffentlichen und dann zu schauen, was passiert, wird hier so ein Fass aufgemacht. Sorry, zuwenig Spaß, zuviel Ernst. Wirklich Leute, es sind nur Papierschnippsel. Wenn ich mir heute die modernen Produktions-Massen der großen Postverwaltungen anschaue, das ist doch sowieso völlig absurd. In 20-30 Jahren werden alle über uns lachen. Dann gibt es keine Briefmarken mehr. Jedenfalls keine "echten" Bedarfsmarken. Nur noch bunte Bildchen für Vordruckalben-Sammler.

Beste Grüße,
Robert
 
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