Thema: (?) (668) Postverhältnisse Bayern - Österreich
bayern klassisch Am: 19.02.2018 12:49:55 Gelesen: 213599# 244@  
Liebe Freunde,

heute kann ich ein ganz besonderes Briefchen zeigen, wie ich noch keines zuvor gesehen habe.



Wien 15.5.1851 - Heidelberg 19.5.1851

Der Absender wusste (oder ahnte), dass Baden ab 1.5.1851 im Postverein war und erst damit waren Markenbriefe zugelassen. Ergo klebte er folgerichtig eine 9 Kreuzer Marke für einfache Briefe über 20 Meilen unter 1 Loth auf. Es war aber ein Damenkuvert, dem etwas beigeschlossen war, lesen wir doch die Anschrift: "Herrn Herrn I. C. Wilekens mit Briefen des Herrn Ober- Amtmann Wilekens zu Heidelberg am Neckar Grosherzogthum Baaden".

Warum dann die Aufgabepost in Wien noch 1851 den nur für Briefe NACH Bayern, nicht für Briefe ÜBER Bayern vom 1.10.1842 bis zum 30.6.1850 sinnvollen O.B.C. - Stempel abschlug, wird uns immer ein Rätsel bleiben müssen.

Briefe mit O.B.C. - Stempel (Oesterreichisch - Bayerische - Correspondenz) nach Bayern nach dem 1.7.1850 sind schon sehr selten und nur hie und da mal anzutreffen, welche über Bayern nach Württemberg und Baden aber große Raritäten.
In Verbindung mit einem Brief mit Briefen kenne ich gar kein vergleichbares Stück

Bei der Leitung in 4 Tagen darf geknobelt werden, wie er von Wien aus lief. Ich denke, er lief über Bodenbach - Sachsen - Taxis - Preußen - Taxis nach Heidelberg, weil von Österreich aus keine Bahn nach Bayern ging und von Bayern aus keine nach Baden. Nur über Bodenbach und den Norden der Republik war eine Leitung auf Gleisen möglich und von Wien nach München hätte es schon 3 Tage gedauert.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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