Thema: (?) (139/152/153/154) Deutsches Reich: Farben bestimmen
Markus Pichl Am: 19.02.2018 20:06:37 Gelesen: 76353# 112@  
@ Meinhard [#110]

Hallo Meinhard,

die Messdaten helfen nicht weiter, wenn man keine Messdaten von Referenzmaterial mit HAN-Nummer zum Vergleich ziehen kann.

Die MiNr. 115 ist eine der wenigen Marken aus dem Deutschen Reich, bei der klar ist, welche katalogisierte Farbe aus welcher HAN-Nummer stammt. Hier wurde damals, bei Festlegung der Unternummern, zuerst nachgeschaut, woher welche Farbe kommt. Bei vielen anderen Marken, wurde einfach loses Material auf einen Haufen geworfen und man hat begonnen Farbreihen zu stecken, ungeachtet dessen, ob es sich um Marken aus Bogenplatten- oder Rotationsdruck handelt, aus welchen Druckaufträgen sie stammen, ob innerhalb einer Auflage verschiedene Papiersorten verwendet wurden (es sich dann dennoch um selbe Druckfarbe mit ggf. anderer Farbwirkung handelt) usw. usf.

Mittlerweile scheint man auch bei den Farbprüfungen von Inflationsmarken weiter zu sein, denn es wird nach meinem Eindruck heute viel mehr darauf geachtet, ob sich die Druckfarbe der zu prüfenden Marke überhaupt in einem Originalzustand befindet oder ob sie sich durch Vergilbung des Papiers, sonstige umwelt-, lagerungsbedingte oder chemische Beeinflussungen verändert hat und dann entsprechend von der Farbprüfung abgelehnt wird. Auch derartige Veränderungen von Druckfarben, erschließen sich in manchen Fällen dem Betrachter erst durch Vergleichsmaterial. Ferner gibt es Farbstoffe, die sich unter Umständen der Marke entziehen können, wie z.B. Eosin (befindet sich beispielsweise in der Druckfarbe der MiNr. 63 a).

Wenn Du Deine Marken überprüfen möchtest, bleibt Dir entweder nur die Hinzunahme von weiteren bereits geprüften Marken, alternativ Beschaffung von Marken mit HAN-Nr. oder die Nachprüfung bei einem Prüfer. Alles andere ist wie der Blick in die Zauberkugel.

Beste Grüße
Markus
 
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