Thema: Japan: Kriegsgefangenenpost
ligneN Am: 06.03.2018 13:20:43 Gelesen: 56034# 37@  
@ Dudley [#35]

Der Brief wurde lt. R-Zettel in "Azabu-Nyusencho" aufgegeben, einem Postamt im Tokyoter Großbezirk Azabu. Der Stempel 5.7.18 ist ebenfalls von Azabu-Nysencho, nicht von Kurume.

Wertangabe o. l. 25 Yen 86 sen. Da waren also auch Münzen im Umschlag.

Absenderangabe Kunz Trenkhahn ?, jedenfalls ein ausländischer Name.

Die Siegelstempelchen auf der Verschlußmarke bedeuten "Kubo". Sie stammen vom Absender oder Aufgeber, nicht von der Eingangszensur.

Es ist nicht klar, ob sich hinter den Zeichen ein japanischer Angestellter dieses Namens verbirgt, zB Postbevollmächtigter einer Firma oder einfach ein Hausangestellter in einem Privathaushalt. Oder ob hier ein Ausländer die Lautzeichen "ku ho" für seinen Namen im Siegelstempel verwendete. "Kubo" ist ein sehr häufiger Name, einfache Stempel mit diesen verbreiteten Namen waren schon damals idR keine Einzelanfertigungen mehr, sondern beim Stempelmacher oder in Schreibwarengeschäften auf Lager. Die Ladeninhaber hatten dann für den Ausländer rasch etwas lautähnlich klingendes zur Hand.
 
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