Thema: (?) (2894) Altdeutschland Bayern: Schöne Belege
bayern klassisch Am: 30.03.2018 10:40:53 Gelesen: 787437# 1225@  
@ Stone [#1224]

Hallo Stone,

danke - viele wird es nicht geben, das ist sicher.

Liebe Freunde,

in Nürnberg wurde am 27.7.1860 eine Drucksache mit blauem Streifbändchen verschlossen an die Gebrüder Barth in Lauf aufgegeben. Als Drucksache bis 1 Loth war sie mit 1 Kreuzer zu frankieren.





Aber an diesem Julitag war man pingelich, denn man stellte fest, dass die Drucksache "Geschriebenes" enthielt, wodurch sie zu einem Brief wurde. Briefe bis 1 Loth unter 12 Meilen kosteten 3 Kreuzer Franko, aber 6 Kreuzer Porto. Als Brief unterfrankiert wurde gerechnet: 6 Kreuzer Porto minus 1 Kreuzer Marke = 5 Kreuzer Nachporto.

So kam sie in Lauf an, doch hatten die Gebrüder Barth keine Lust, 5 Kreuzer für nichts zu zahlen und lehnten die Annahme der Sendung ab (siegelseitig: "Wird kein Porto bezahlt. Schmitz".

Vorne lesen wir: "Wurde die Annahme mit Porto verweigert".)

Was mich irritiert ist die Tatsache, dass auf dem Streifband und der Drucksachen unten selbst "Lauf" wiederholt wurde, was eher darauf hindeuten könnte, dass sie letztlich nach Zahlung des Nachportos wieder nach dorthin geschickt wurde. Doch dafür finden sich keine Beweise. Auch sind die 5 Kreuzer nicht abgestrichen und durch ein weiteres Franko von 2 Kreuzern ersetzt worden.

Ich nehme an, dass man den Namen des Absenders hinten mit "Schmidt Sensal 5 porto" für den Nürnberger Stadtbriefträger wiederholt hatte, damit der wusste, wohin er mit ihr zu marschieren hatte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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