Thema: Rumänien für Sammler
10Parale Am: 18.04.2018 22:44:41 Gelesen: 412501# 610@  
@ Heinz 7 [#609]

Es gibt ja auch noch die Schreibweise BIRLAD, wofür ich aber bislang keinen Beleg vorweisen kann.

Es bereitet ja auch immense Freude, sich mit solchen Differenzierungen innert der Stempelgruppe OS zu beschäftigen.

Wir finden in Rumänien (Fürstentum Moldau, Fürstentum Walachei etc.) immer wieder Beispiele von unterschiedlichen Schreibweisen für Ortschaften. Das ist nicht nur bei Stempeln so, sondern auch innert den Texten.

Ich zeige das mal an Hand eines einfachen, aber raren Stempels. Am 25. Dezember 1879 schrieb ein gewisser VOSILUS eine Nachricht mittels einer 5 Bani Ganzsache von "Moinesti" nach Galati an Herrn Frigatorin.

Der Stempel "MOINESCI" (mit "C" anstatt "T") datiert vom 1. Januar 1880. Moinesti ist ein Dorfflecken im Kreis Bacau (ehemals Fürstentum Moldau) und zählt heute nicht mehr als 500 Einwohner. Die Bevölkerungsdichte dürfte um 1880 höher gewesen sein.

Am 70. Jahrestag der Gründung des Staates Israel am Donnerstag, den 4. Jjar 5778, muss auch einmal darauf hingewiesen werden, dass viele jüdische Bürger auf Grund von Unterdrückung aus Osteuropa bzw. Rumänien ausgewandert sind. Ich schweife absichtlich etwas ab, aber wer sich ernsthaft mit der Philatelie beschäftigt, muss dieses unbedingt begreifen. Die sogenannte 1. Alija (Einwanderung nach Israel) fand zwischen 1882 und 1904 statt. In diesen Jahren wanderten etwa 29.000 Juden aus Russland, Rumänien und Jemen in Israel ein (Quelle: 100 Talmud Israeli, Jüdisches Wissen für die ganze Familie, Sonderausgabe der Jüdischen Allgemeinen).

In der 3. Alija zwischen 1919 und 1923 wanderten 50.958 jüdische Bürger aus Russland und Rumänien in Israel ein. Die letzte große Auswanderungswelle aus Rumänien ereignete sich dann nach dem II. Weltkrieg.

Der Ankunftsstempel von Galati ist so in das geschriebene Wort abgeschlagen worden, dass man nur staunen kann.

Liebe Grüße

10Parale


 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/5351
https://www.philaseiten.de/beitrag/177491