Thema: Altdeutschland Bayern Eingehende Briefe
bayern klassisch Am: 16.05.2018 08:24:05 Gelesen: 218882# 237@  
@ SH-Sammler [#236]

Hallo Hanspeter,

da liegst du in vielen Dingen richtig - mein aufrichtiges Kompliment und dein Engagement beim Mitknobeln.

Weil du neben den Leitungen auch die Frage nach den Taxen gestellt hast, hier die Lösung:

DS 20 (Centesimi) = 6 Kreuzer rheinisch für Sardinien bis 10g von Vercelli über Turin bis zur Schweizergrenze.

6 Kreuzer rheinisch für den offenen Transit durch und für die Schweiz bis Basel.
9 Kreuzer rheinisch für Baden als Vereinsaufgabepost von Efringen bis Mannheim = 21 Kreuzer rheinisch total.

Nichts für Bayern ab Ludwigshafen bis Speyer. Vermerk unten von Speyer in blauer Tinte: "In Speyer bayerische Pfalz nicht zu erfragen". Daher dort entlastet und retour von Speyer über Ludwigshafen nach Mannheim, dann per Bahnpost nach Heidelberg.

Weiter über die württembergische Bahnpost bis Ulm (Grenze Württemberg - Bayern).
Durch ganz Bayern im geschlossenen Transit nach Innsbruck. Dort als Brief mit 12 Kreuzer Conventionsmünze (die Umstellung/Abwertung auf Neukreuzer erfolgte im selben Jahr erst zum 1.11.1858) belastet über Bayern (Berchtesgadener Land wieder im geschlossenen Transit) nach Linz und endlich nach Steyr.

Schon eine kleine Odyssee. Sardinien kostete wegen ÖIPV = Österreichisch - Italienischer Post - Verein nur noch 3 Kreuzer Conventionsmünze, statt 6 Kreuzer rheinisch, wenn es nach Bayern gegangen wäre - hat man ja auch nicht jeden Tag, dass DÖPV (Deutsch - Österreichischer Post - Verein) und ÖIPV auf einem Brief in Konkurrenz traten und andere Gebührenstrukturen nach sich zogen.

Ich liebe solche Knobler, die hinten Stempel und vorne Gebühren in Hülle und Fülle zeigen, sind sie doch das Salz in der Suppe einer jeden Sammlung und meiner sowieso.

Nochmals vielen Dank für deine Lösung - das hast du sehr gut hinbekommen, Respekt!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Quelle: www.philaseiten.de
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