Thema: Schweiz Dauerserie Sitzende Helvetia
Heinz 7 Am: 21.05.2018 15:38:14 Gelesen: 301800# 464@  
@ SH-Sammler [#458]

Lieber Hanspeter,

die 10 Rappen rot Sitzende Helvetia (Zumstein Nr. 38) ist die wohl am meisten vorkommende Frankatur der Jahre um ca. 1870. Damit ich mir davon einen Brief kaufe und dafür auch einen nicht unbeträchtlichen Betrag investiere, muss dies schon einen Grund haben. Ich denke, im vorliegenden Fall habe ich diesen Grund gefunden!

Ein Tübli-Brief mit der Zusatzfrankatur von gleich 5 Briefmarken aus meinem (Heimat-Sammlung-) Gebiet habe ich noch nicht oft gesehen! Schön ist auch, dass nicht alle 5 Marken die exakt gleiche Farbe haben, sondern feine Farbnuancen bestehen.

Anbei ein Schreiben der Steuer-Verwaltung an den Pfarrer Meili in Wülflingen.



Es war ein Nachnahme-Beleg, gekennzeichnet: "Armensteuer Stallikon". Somit war der Brief portofrei! Die 60 Rappen aber waren geschuldet als Nachnahmetaxe für das Erheben des Nachnahmebetrages von 54 Franken und 60; ein relativ hoher Betrag. Da wurde ein Betrag eingefordert, der um ein viel-Mehrfaches über der Mindeststeuer lag, die damals von wirklich armen Menschen eingefordert wurde, vgl. z.B. Heinz 7 [#135]. Warum dies unter dem Titel "Armensteuer" lief, weiss ich nicht. Vielleicht ergaben die Abklärungen, dass der Steuerpflichtige doch nicht arm war? - ?

Abgangsstempel "WETTSCHEIL" (Postablage), daneben Bahnstempel "LUZERN-ZÜRICH", rückseitig Durchgangsstempel "ZÜRICH" und "WINTERTHUR".

Ein meines Erachtens spektakulärer, schöner und seltener Brief!

Liebe Grüsse

Heinz
 
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