Thema: Wiederverwendete Marken
Journalist Am: 31.05.2018 18:40:30 Gelesen: 9395# 3@  
Hallo Marc,

danke für das Zeigen dieses interessanten Beleges. Beginnen wir zuerst rückwärts beim Porto - ein Einschreiben ins Ausland von 500 bis 1000 Gramm beträgt 7,00 Euro - da es sich hier um ein Einschreiben handelt, kommen noch 2,50 Euro dazu - das Gesamtporto beträgt also 9,50 Euro.

Der Absender hatte diese 9,50 Euro nun folgendermaßen frankiert:

6 x 1,45 Euro
0,56 Euro
0,05 Euro
2 x 0,05 Euro

Dies ergibt zusammen 9,41 Euro angerechnet wurden bei der Annahme aber irrtümlich nicht die 2 x 5 Cent Doppelnominale sondern die entsprechende DM-Summe sodass der Annahmemitarbeiter auf den korrekten Betrag von 9,51 Euro kam - der Absender hatte hier also schon um knapp 9 Cent betrogen bzw. die Unwissenheit des Annahmemitarbeiters ausgenutzt.

Aber nicht nur an dieser Stelle hat er versucht die Post zu betrügen, die Marken zu 1,45 Euro waren alle schon einmal benutzt worden. Dies ist ja bei der Großaufnahme der 1,45 Euro Seegrundstück sogar gut zu sehen. Dies wurde bei einer Kontrolle im IPZ 1 richtig erkannt. Auch die anderen entsprechenden Marken dürften weitere Spuren der Wiederverwendung haben, daher wurden diese gekennzeichnet und als ungültig markiert. Sie wurden mit den Infoaufkleber des Internationalen Postzentrums an den Absender aus Speyer zurück geschickt.

Dies ist bei Auslandseinschreiben, bei denen Entgelt fehlt seit circa 3 Jahren laut AGB möglich. Das fehlende Porto wurde dabei mit 8,70 Euro mit schwarzen Edding auf dem Brief vermerkt. Dabei wurde erneut die Doppelnominale falsch berechnet, den korrekt wäre die Summe von 8,79 Euro gewesen. Diese 8,70 Euro wurden mittels gelben Retourenaufklebers als Nachentgelt ausgewiesen.

Da der Absender nicht anwesend war, wurde die Sendung benachrichtigt und ging zu Filiale. Dort hat sie der Absender abgeholt, der gelbe Nachentgeltaufkleber wurde entfernt bis auf den Kontrollstreifen, der eine andere starke Klebekraft hat, mit einem neuen Schalterlabel in Höhe von 8,70 Euro Porto ergänzt und nun erneut auf den Weg nach Luxemburg gebracht wo er auch korrekt ankam.

Der Absender wusste wohl, was er getan hat und konnte sich noch glücklich schätzen, dass er nicht mit dem zusätzlichen Strafentgelt in Höhe von 50 Euro für gefälschte oder wiederverwendete Postwertzeichen belangt wurde, das seit Anfang des Jahres im Entgeltheft ausgewiesen wurde! Dann wäre der Brief wohl doch etwas teurer geworden.

Wer kann denn überhaupt schon einen Beleg mit Quittung bzw. Vermerken nachweisen, bei dem dieser Passus mit dem zusätzlichen Strafentgelt in Höhe von 50 Euro tatsächlich verlangt wurde, nachweisen ? Bisher kenne ich noch keinen solchen Beleg - daher bitte ich so etwas hier doch einmal zu zeigen, falls es das tatsächlich schon geben sollte - danke.

Soweit einige Ergänzungen zu den obigen Beleg und der Portostufe.

Viele Grüße Jürgen
 
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