Thema: Rumänien für Sammler
Heinz 7 Am: 01.06.2018 14:27:55 Gelesen: 394423# 632@  
@ Heinz 7 [#623]
@ bayern klassisch [#624]
@ 10Parale [#625]
@ Michael D [#627]
@ joschka [#630]

Liebe Alle

Ich bin beeindruckt, dass mein Beitrag, den ich vor rund 36 Stunden eingestellt habe, angeblich schon 2442 x angeklickt wurde! Auch wenn da gedanklich einige "Doppelzählungen" abgezogen werden müssen, scheint es doch so, dass hier eine grössere Leser-Schar Interesse zeigt.

Das motiviert mich, noch eine sorgfältige "Nachbetrachtung" abzugeben.

Vorneweg: Das Angebot war sehr, sehr interessant! Es war Spitzenmaterial vorhanden, das teils sehrsehr günstig angeboten wurde. Das liebt natürlich jeder Auktionator: keine Vorgaben vom Einlieferer (?) (ausser bei ein paar wenigen Losen) und die Gewissheit, dank des guten Materials das Interesse der wichtigen Käufer geweckt zu haben - da kann fast nichts mehr schiefgehen!

Die Auktion zeigte es dann auch: Mehr als 5 Stunden plagten wir uns durch die exakt 307 Lose.

Da GLEICHZEITIG ein sehr potenter Telefonbieter fast alles kaufte, was angeboten wurde, entstand wirklich eine seltene Konstellation. Viele der ernsthaften Interessenten sassen auch nach stundenlangem Mitbieten noch immer ohne einen einzigen Erfolg da. Das ist natürlich frustrierend! Vor allem für einen Käufer, der vielleicht noch von weit her angereist ist. Das führte dann zu manch einem Frust-Gebot, auch über den eigentlichen Wert des Objektes hinaus.

Einschätzung Joschka: "Die anwesenden, potenten Interessenten waren wohl teilweise dem "Blutrausch" verfallen und haben Ihre Nummernlöffel brav weiter gen Himmel gestemmt (trotz Schmerzen)." - So würde ich es nicht beschreiben. Es gab meines Wissens wenig Interessenten, die "Schmerzen" leiden mussten. Viele Interessenten haben einfach brav bis an den "wahren Wert" mitgeboten, und sind dann ausgestiegen. Käufer war dann in der Regel der Telefonbieter mit der ominösen "gleichen Nummer".

Wobei sich der gute Mann zweidrei Fehler erlaubt hat, die eigentlich für mich unverständlich sind. Von den wirklich BESTEN Losen gingen ein paar NICHT an ihn, und - vor allem - EINIGE Lose wurden kräftig zu hoch bezahlt, da waren sich viele der Teilnehmer am Mittwoch einig.

Fazit:

1) "Mister Telefonbieter mit der bestimmten Nummer" hat uns andere alle sehr gestresst und uns meistens "die Butter vom Brot genommen". Er hat unsere Frust-Toleranz echt getestet, und nicht alle haben widerstanden, sondern sich zu Geboten weit über den eigenen Absichten hinreissen lassen.

2) "Mister Telefonbieter mit der bestimmten Nummer" hat sehrsehr viele schöne Lose bekommen. Einige günstig, andere "richtig" und einige sehrsehr teuer.

3) Grosse andere Sammler haben bekommen, was sie wollten. Das Spitzenlos (Los 4104) wurde mit CHF 55'000 günstig zugeschlagen (mein "Schätzpreis" lag am 29.5.2018 bei CHF 80'000). Ich denke, ich kenne den Käufer (ich gratuliere ihm herzlich!). Auch ein anderes Mitglied der ARGE Rumänien hat bekommen, was er wollte, zu einem angemessenen Preis, den er nicht bereuen muss (ich gratuliere herzlich!).

4) Für die Einlieferer und den Auktionator war die Auktion am Mittwoch auch ein Erfolg, weil kaum ein Los verschenkt wurde und fast alles gut verkauft wurde.

5) Wirklich grob überbezahlt wurden nun auch nicht Dutzende von Losen. Die "Zuviel bezahlten" Beträge gehen nun nicht in die Hunderttausenden (wie dies an ANDEREN Auktionen - mit superteurem Material - schon oft vorkam)…

6) Corinphila dürfte froh sein, dass sie eine treue Kundschaft hat, die dafür sorgt, dass ein SOLCH PHILATELISTISCH WICHTIGES Angebot ein gutes Ergebnis erzielt. Der Markt hat einmal mehr zu VIELEN Losen gut und "korrekt" gespielt. Dies klappt natürlich nicht für ALLE Gebiete, sondern nur für Gebiete mit genügend breiter Nachfrage.

Soweit meine Einschätzung

Unser Thema heisst: "Rumänien für Sammler". Zweifellos ist die jetzige Situation für neue Interessenten schwierig. Ich hoffe, sie lassen sich durch solche Anlässe wie am Mittwoch nicht zu sehr frustrieren. Jeder "Jäger" hat am Abend gerne eine (wenn auch nur kleine) Beute in seiner Tasche. Konsequent "NEIN-passt nicht!" zu sagen, fällt schwer. Sehr oft kommen aber Gelegenheiten wieder. Und die Erkenntnisse vom 30.5.2018 sind lehrreich.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Quelle: www.philaseiten.de
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