Thema: Schweiz Dauerserie Sitzende Helvetia
bayern klassisch Am: 20.06.2018 17:03:51 Gelesen: 296257# 471@  
@ SH-Sammler [#470]

Hallo Hanspeter,

wenn das wirklich ein "nachgeholter" P.D. - Stempel von Basel ist, dann hast du da ein sehr seltenes Belegstück für diese Spielart, wie man es kaum einmal findet und besser schon gar nicht. Respekt!

Du hast geschrieben:

Im Austauschbüro zur französischen Post kam der rote Rundstempel SUISSE – St. LOUIS sowie der französische Teilfranko-Ovalstempel 7 / AED drauf.

Das ist nicht richtig - die französischen Auswechselbüros, die mit ausländischen Poststellen in direkter Verbindung standen (Kartenschluß genannt), hatten bei frankiert einlangenden Briefen diesen Postvertragsstempel abzuschlagen, aus dessen Nummer in alphabethischer Reihenfolge der Grenzübergang zu ersehen war.

Die Nr. 7 war der Übergang - Basel - St. Louis. So konnte man später, wenn Briefe unanbringlich waren, oder wegen Nachporto nicht zustellbar, diese an genau diesen Grenzübergang retournieren, von wo aus sie dann wieder in das Land der Aufgabe zurück liefen.

Mitte/Ende der 1850er Jahre kamen dann neue Verträge mit vielen Ländern heraus, die an Frankreich grenzten, welche diese Stempel entbehrlich machten. Sie sind gewissermaßen noch eine Reminiszenz an alte, vormarkenzeitliche Postverträge und Zeiten, die mit der beginnenden Moderne zurecht als antiquiert angesehen und abgeschafft wurden.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Quelle: www.philaseiten.de
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