Thema: Kaltfolien-Veredelung beim Briefmarkendruck
Ben 11 Am: 28.06.2018 13:08:03 Gelesen: 13065# 14@  
@ gabriele [#13]

Hallo Gabi,

Drucktechnologien sind in ihrer Anwendung schon eine spannende Sache. Vielen Dank für Deinen Beitrag. Auch ich habe den Artikel in der "postfrisch" gelesen. Allerdings habe ich mich dann über die Formulierung der "Iriodin-Farbe" gewundert.

Für die Heiligenscheine und die Goldschrift + Wertangabe wurde Iriodin-Farbe verwendet.

Auf die Verwendung von Iriodin Pigmenten bin ich bei der österreichischen Briefmarke "100 Jahre Entdeckung kosmische Strahlung" aus dem Jahr 2012 gestoßen. Die Marke wurde auch unter der Rubrik "Neuheiten aus Österreich" im Beitrag #254 vorgestellt. Hier wird eine Iriodin-Lackierung im linken, blauen Bereich des Kosmos verwendet, um den Effekt der blauen Farbe hervorzuheben. Die Lackierung kann man gut unter dem USB Mikroskop sehen. Die Marke zeigt übrigens auch eine sehr schöne Goldfolienprägung.

In der "postfrisch" wird auch die Europa-Marke "Deutschland Brücken" mit der "Rheinkniebrücke" im Zusammenhang mit Iriodin-Farbe genannt. Es handelt sich hier aber ebenfalls um eine Lackierung, mit der die blaue Farbe im unteren Bereich der Marke hervorgehoben wird. Auch diese Lackierung kann man gut erkennen.

Ich denke also, dass auf der Weihnachtsmarke aus 2017 nicht die goldene Farbe mit Iriodin Pigmenten versetzt, sondern die schwarze Farbe mit einer Lackierung überzogen wurde. Im Vergleich kann man hierzu die Marke "800 Jahre Hansestadt Rostock" aus 2018 heranziehen, die ebenfalls eine goldene Farbe in Flexodruck trägt.

Warum wundere ich mich über die "Iriodin-Farbe"? Natürlich lassen sich Iriodin Pigmente in Farben mischen. Die Antwort liegt aber in der Größe der Pigmente. Die Iriodin Pigmente haben eine Größe von 5 µm und größer. In Deinem Link zu "printperfection.de" wird das auch so beschrieben. Die im Offsetdruck mögliche Schichtdicke liegt aber bei max. 3,5 µm, üblicherweise so um die 1 µm. So einfach kann man beides also nicht mischen.

Ich wünsche Dir / Euch viel Spaß beim Forschen. Vielleicht kannst Du Dir die von mir genannten Marken mal unter einem USB Mikroskop ansehen.

Viele Grüße
Ben.
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/11538
https://www.philaseiten.de/beitrag/181507