Thema: Schwaneberger: Kritik an der Michel Redaktion und den Katalogen
Postgeschichte Am: 02.08.2009 16:24:53 Gelesen: 67032# 18@  
@ bayern klassisch [#16]

Verstehe ich Deine Kritik richtig? Du möchtest die Forschungsergebnisse einer oder mehrerer Argen, sowie einzelner Sammler in den Katalog aufgenommen wissen? Ist dies nicht Sache von Arbeitsgemeinschaften oder der einzelnen Autoren? Ich will hier nicht einen Kataloghersteller verteidigen, aber all diese Dinge in einem Katalog aufzunehmen erscheint mir zum einen für den Kataloghersteller, der ja mit seinen Katalogen Geld verdienen möchte, nicht sehr lukrativ.

Wer koordiniert zum Beispiel die Forschungsergebnisse wenn es sich um zwei Arbeitsgemeinschaften handelt, die zwar das gleiche Gebiet abdecken, aber zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen? Gibt es nicht für das Sammelgebiet Bayern auch zwei Arbeitsgemeinschaften? Sofern diese zu gleichen Ergebnissen kommen und zusammen auftreten, können diese m.E. nur gemeinsam mit den Prüfern offensichtliche Katalogfehler ausmerzen. Hinsichtlich der Aufnahme zusätzlicher Forschungsergebnisse sehe ich hier allerdings keine Chance. Die Forschungsergebnisse oder gewünschten Daten könnten ggf. in einem separaten Handbuch nach dem Muster des Feldposthandbuches oder der Stempel-Handbücher veröffentlicht werden.

Ja es wäre wünschenswert, wenn man alle Details aus einem Werk entnehmen könnte. Man sollte dann aber auch die Heerscharen von Markensammlern berücksichtigen, denen die Stempel erst in zweiter Linie und die Belege überhaupt nicht interessieren. Dafür erstreckt sich ihr Sammelgebiet dann ggf. über mehrere Kataloge. Ich denke dabei nicht an die Herstellungskosten für den Kataloghersteller, sondern an die Kosten die der Sammler aufzubringen hat. Wer kann diese Kosten aufbringen und dann noch Freude an dem Hobby haben?

Es interessiert sich nicht jeder für postgeschichtliche Hintergründe. Nun noch einen zusätzlichen Katalog? Für einen postgeschichtlich Interessierten wie mich wären mehr Informationen sehr hilfreich, doch mit Sicherheit noch immer nicht ausreichend. Ich bin ohnehin auf viel mehr Literatur angewiesen. Dem Spezial zu jedem Gebiet einen Stempelteil mit Bewertungen anzuhängen oder voranzustellen würde m.E. die Katalogkapazität sprengen. Wer hat das Geld um sich die zahlreichen Katalogteile, die nun erforderlich wären, zu bezahlen. Wie viel soll der Katalog bei der Heerschar der Mitarbeiter, die diese Bewertungen aktualisieren müssen, kosten?

Will man bei den Katalogkosten sparen, gibt es die Möglichkeit, davon hat zum Beispiel die Arge Bes. Geb. I. WK Gebrauch gemacht, einen eigenen Katalog zusammen stellen zu lassen, der z.B. die Kataloge Michel Spezial, Briefekatalog und Ganzsachenkatalog vereinigt. Dieser Katalog kann vom Schwaneberger Verlag bestellt und von der Arge an seine Mitglieder verteilt oder vertrieben werden. Ob dabei auch weitere postgeschichtliche Dinge wie Stempel usw. aufgenommen werden können, müsste beim Schwaneberger Verlag erfragt werden.

Ich bin aber der Ansicht, daß man den Spezialkatalog aus Kostengründen für die Markensammler nicht weiter aufblähen sollte. Hier sollten die Arbeitsgemeinschaften weiterführende Literatur schaffen und so auch die an ihrem Sammelgebiet interessierten Philatelisten aufnehmen. Letzten endes würden sie hiervon profitieren. Versucht dies doch. Die Arge Deutsche Feldpost 1937-1945 hat es mit dem Michel Handbuch-Katalog Deutsche Feldpost 1937-1945 vorgemacht.

Mit Sammlergruß
Manfred
 
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