Thema: Rumänien für Sammler
Heinz 7 Am: 22.07.2018 22:21:31 Gelesen: 385007# 648@  
@ Hermes65 [#647]

Wenn sich Deine Begeisterung auf das Stück in Beitrag [#643] bezieht, verstehe ich Dich und gebe zu, dass sich nur wenige Sammler so schöne klassische Marken leisten können.

Wenn sich Deine Begeisterung aber auf das Stück in Beitrag [#646] bezieht, was ich annehmen muss, denn zu beziehst Dich ja auf den Beitrag von 10 Parale, dann möchte ich Dir gerne widersprechen und Dich wirklich ermuntern, zu versuchen, diese Marke(n) zu kaufen. (Hinweis: aber mit echtem Stempel!). Sie ist nicht extrem selten, und wird immer wieder angeboten, ab und zu auch recht preisgünstig. Unser Sammlerfreund 10 Parale hat schon viel über diese Marke geschrieben in diesem Thema; es ist seine Lieblingsmarke!

Ich zeige Euch heute etwas "zum Zähneklappern".



Auf einen der Vorbesitzer dieses Briefes wird jeder Liebhaber von schönen Briefen echte Wut-Gefühle entwickeln. Was einmal ein seltener 120 Parale-Brief von Jassy nach Galatz war, wurde von dem Unhold gnadenlos zerstört: Die dritte 40-Parale-Marke wurde einfach aus dem Brief weggeschnitten.

Ich habe vor langer Zeit den Rest-Torso gekauft und hoffe immer noch, das fehlende, amputierte Stück wiederzufinden. Es wäre schön, wenn es noch auf der Briefunterlage kleben würde; vielleicht wurde es aber auch weiter mit der Schere bearbeitet und oder vom Briefteil abgelöst. Dann könnte wohl der fehlende Teil nie mehr gefunden werden.

Das ist ohnehin eine Suche "einer Nadel im Heuhaufen". Der rote "FRANCO JASSY" Stempel ist ziemlich undeutlich, und also ist die dritte Marke mit einem Teilstempel trotz der vermutlich breiten Ränder nicht besonders wertvoll und wird in Auktionen wohl kaum als Einzellos angepriesen und fotografiert.

Ich habe schon mehr als ein Dutzend von 40 Parale-Marken mit rotem "FRANCO JASSY" Stempel mir angesehen und geprüft, ob sie der fehlende Teil meines Briefes sein könnten. Ohne Erfolg, leider.

Wenn mir nun ein Philaseiten-Mitglied weiterhelfen kann, das fehlende Stück zu finden, wäre das wunderbar. Der Finder könnte ein schöne Belohnung einstreichen.

Noch eine Beschreibung der Marke/des Briefes:

Der Brief wurde am 27.11.1861* von Jassy versandt und gestempelt mit den Stempeln fig. 279 + fig. 311 (Stempelwerk K. Dragomir). Rückseitig zeigt der Stempel "GALATZ 2/12" (fig. 277), dass der Brief, wie adressiert, nach Galatz gesandt wurde.

Am unten Rand des verbliebenen Paares sieht man, dass rechts anhängend ursprünglich eine dritte Marke war, die leider abgetrennt wurde.

*die Jahresangabe ist eine Vermutung, aufgrund der Notiz auf der Briefvorderseite.

Die Marke ist die Michel 6ay. Ein Vorbesitzer wollte sie bestimmen, nach dem Katalog Stanley Gibbons, und notierte: "9 or 16" (9 oder 16). Beides ist falsch, denn es wäre Stanley Gibbons No. 12 (June 1859, white wove paper, blue). Die Nummern 9 und 16 reservierte Stanley Gibbons für Kehrdruck-Paare, die hier aber ganz sicher nicht vorliegen. Kehrdruckpaare sind bei dieser Ausgabe nur senkrecht möglich, nicht waagrecht.

Also eine weitere Fehlleistung eines Vorbesitzers.

Als vollständiger Brief mit einem Dreierstreifen hätte dieser Brief einen hohen, vierstelligen, Euro-Betrag wert. Im jetzigen Zustand kauft kaum jemand solch einen Brief.

Schöne Grüsse

Heinz
 
Quelle: www.philaseiten.de
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