Thema: Marken ablösen
Richard Am: 09.08.2009 17:27:15 Gelesen: 55399# 17@  
Papierreste entfernen

Bei gestempelten DDR-Briefmarken ab 1969 fällt unangenehm auf, dass gehäuft dünne Stellen, Reste des Löschpapiers von Trockenbüchern und Farbpartikel die Rückseiten verunzieren. Die Papierreste lassen sich ohne Beschädigung der Marken nicht mehr entfernen.

Diese Auffälligkeiten, die den Wert der sammlung mindern, beruhen auf der Ersetzung der glänzenden Dextringummierung (Michelbezeichnung x), einer gut wasserlöslichen natürlichen Substanz, durch eine matte synthetische Gummierung mit geringerer Löslichkeit im Wasserbad (y). Die Deutsche Bundespost hat diese Umstellung mit den sich daraus ergebenen Problemen für Philatelisten erst ab Ende 1991 vollzogen. Vorher wurden erstmals die fünf Rollenmarken Brandenburger Tor versuchsweise mit einer matten Planatolgummierung versehen (v und w). Die folgenden Rollenmarken-Serien erschienen von vornherein mit einer solchen Gummierung, um ein Zusammenkleben in den Wertzeichengebern bei hoher Luftfeuchtigkeit zu verhindern.

Die Wertpapierdruckerei in Leipzig, die den Markendruck für die Deutsche Post der DDR besorgte, verwendete das mit einer Kunststoffgummierung versehene Papier ab 1969. Einige Werte der Dauerserie Ulbricht wurden im laufe der Produktion auf die neue Kunststoffgummierung umgestellt (schrittweise ab Oktober 1971), liegen also in zwei Gummierungsvarianten vor.

Die heute weit verbreitete Kunststoffgummierung hat den Nachteil, dass sie sich im Wasserbad nur schwer vollständig entfernen lässt. Haften Klebereste im herkömmlichen Trockenbuch an, sind sie kaum noch zu entfernen, ohne die Marke zu beschädigen. das im Fachhandel erhältliche Kobra-Trockenbuch verhindert ein solches Ankleben. Marken, die mit der Rückseite auf die Folienblätter dieses Buches gelegt werden, springen davon nach vollständiger Trocknung problemlos ab. Die Einzelheiten ergeben sich aus der mitgelieferten einfachen Gebrauchsanweisung. Beim Sammelgebiet DDR ist dieser Ratschlag heute freilich nur noch ein geringer Trost.

(Quelle: Briefmarken Spiegel Juli 2009)
 
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