Thema: Philatelie in der Presse - Aus den Vereinen
Richard Am: 10.08.2009 14:08:46 Gelesen: 1188556# 175@  
Münzen und Briefmarken sind ihre Leidenschaft

Mittelbyerische.de, Langquaid (06.08.09) - Alle vier Wochen treffen sie zusammen. Jeder letzte Donnerstag im Monat ist als fester Treffpunkt im Langquaider Gasthof „Huberbräu“ reserviert. Sie kommen aus Langquaid und Umgebung, reisen aus Mainburg, Riedenburg, Kelheim, Regensburg und Landshut an. Diese Tradition pflegen sie schon seit 20 Jahren. Sie eint die Wertschätzung von Münzen und Briefmarken sowie die Freude am Sammeln der Liebhaberstücke.

Die Treffen sind eine lockere Zusammenkunft, basieren auf einem kameradschaftlichen Verhältnis der Herrschaften. Zwischen 40 und 50 Herren im gesetzten Alter sitzen an verschiedenen Tischen, haben Alben voller Briefmarken oder Münzen in kleinen Kästchen oder durchsichtigen Plastiktütchen verpackt vor sich liegen. An vielen Tischen wird in kleinen Grüppchen diskutiert, Sammlerstücke demonstriert und Wissenswertes zu den Objekten erläutert. „Wir teilen die Leidenschaft, sitzen hier beisammen, tauschen Neuigkeiten aus“, hört man aus ihren Kreisen. „Fachsimpeleien gehören einfach dazu.“

Natürlich komme die Geselligkeit nicht zu kurz. Immerhin kennt man sich schon seit vielen Jahren. Namen wollen die Herren nicht nennen. Da sind die Sammler vorsichtig geworden. Das sei eine heikle Sache, immerhin wurde bei einem aus ihren Reihen eingebrochen. Übers Internet ließen sich gestohlene Stücke heutzutage recht einfach veräußern. Den Wert der Münzen bekäme man zwar nicht, es ließe sich aber „gutes Geld“ damit machen.

Bei ihren monatlichen Treffen finden sich kaum Neulinge ein. „Der Sammler-Nachwuchs wird weniger“, klagen sie über nachlassendes Interesse bei jüngeren. „Als Kind habe ich schon mit Schussern und Fußballbildchen geschachert“, erinnert sich ein Herr aus der Langquaider Umgebung an den Beginn seiner Sammlerleidenschaft – „ich habe als Bub Briefmarken aller Länder gesammelt“, ein anderer. Damals habe Briefmarken sammeln noch große Freude bereitet. Jetzt seien die Auflagen sehr hoch und die meisten Marken würden eh beschädigt, daher lasse speziell der Erwerb von Briefmarken nach.

Das Interesse der verschiedenen Sammler gehe auch über Münzen und Briefmarken hinaus. Orden- und Ehrenzeichen, alte Urkunden, Soldaten- und Sterbebilder finden sich in den Sammlungen wieder. Es gäbe aber auch Motivsammler, die sich etwa ausschließlich auf mit Motorrädern bedruckte Briefmarken konzentrierten.

Ein Sammler aus Ergoldsbach hat sich neben Briefmarken auf Münzen spezialisiert. „Was gab es denn in den 50er-Jahren schon? Fußball, Lesen oder Briefmarken sammeln!“ Er habe sich für letzteres entschieden. Dabei habe nicht der Wert interessiert, sondern der Gegenstand an sich. Vor 25 Jahren sei er zum Münzsammeln übergegangen und präsentiert ein kleines Repertoire. „Lehrreich und interessant“ sei sein Hobby. Leidenschaftlich berichtet der Experte über eine etwa 700 Jahre alte, mit religiösen Motiven bedruckte Münze aus Ceylon oder das Fünfmarkstück von 1958. Münzen aus der Serie mit dem Prägebuchstaben J seien aufgrund der geringen Auflage bei guter Qualität bis zu 800 Euro wert. „Bei Superqualität können gar Preise bis zu 5000 Euro erzielt werden“, entnimmt er seiner Sammlerliste.



Zwei Münzliebhaber tauschen ihre Fachkenntnisse in einem Expertengespräch aus.

(Quelle: http://www.mittelbayerische.de/region/kelheim/kelheim/artikel/muenzen_und_briefmarken_sind_i/438455/muenzen_und_briefmarken_sind_i.html)
 
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