Thema: Schwaneberger: Kritik an der Michel Redaktion und den Katalogen
bayern klassisch Am: 12.08.2009 09:50:25 Gelesen: 66052# 39@  
Lieber Nigel,

alles was du schreibst, unterschreibe ich. Auch den Schluß, den du am Ende ziehst.

Hallo Carolina Pegleg,

ich habe mir lange überlegt, ob ich auf deinen Beitrag eingehen soll.

Damit man mir nicht kneifen vorwerfen kann, will ich es tun.

Da es aber keine ernsthaften Sammler von MR-Stempeln "nach Michel" gibt, ist der "Schaden" übersehbar. Man könnte natürlich auch loben, dass der Michel-Katalog Einsteiger-Sammler, wenn auch verbesserungswürdig, erstmals auf die besondere Sammelwürdigkeit dieser Stempel aufmerksam macht ...

Interessant: Deiner Meinung nach gibt es also keinen ersthaften Sammler von MR-Stempeln "nach Michel". Und warum ist das so deiner Meinung nach?

Bist du dir der Marktmacht von Michel bewußt? Ich glaube nicht.

Dann möchtest du den Michel gelobt sehen, weil er auf die besondere Sammelwürdigkeit aufmerksam macht. Womit macht er das? In dem er Äpfel mit Birnen vergleicht? In dem er einem Schlauen erlaubt, für den vollen Michelpreis von 15 Euro einen Stempel bei einem "Michelaner" zu kaufen, der in Wirklichkeit den Wert eines Pauschalurlaubes hat? Warst du schon einmal auf einer Messe oder einem GT, wie ich es sicher schon 100 mal war? Sindelfingen, Essen, München, Köln?

Erstausgabetag der Bayern Nr. 3 ist falsch, der Nr. 7 ebenso.

Lappalie.


Dein nächstes Eigentor. Aufklärung erwünscht? Du hältst 10.000 Euro für eine Lappalie? O. K., das muss ich dann so akzeptieren; für 99,9999% der Sammler stellt schon ein Bruchteil dieses Betrages keine Lappalie dar.

Eine Nr. 7 von Bayern auf Ersttagsbrief vom 19.7.1854 würde vermutlich sogar noch mehr bringen als nur 10.000 Euro. Vlt. auch 20.000 oder noch mehr. Es käme auf die Schönheit darauf an.

Leider gab es die Marke nicht zu diesem "Erstausgabetag". Aber das weiß der Michel nicht. Einen Preis kann aber dennoch ansetzen. Vielleicht schafft es auch ein guter Fälscher, solch ein Stück herzustellen. Heute ist ja fast alles möglich.

Was du für Lappalien hältst, ist postgeschichtliches Primärwissen. Auch oder gerade der Ländersammler wird bei Ersttagsverwendungen hellhörig. Wenn die Angabe von Ersttagen so lappaliär ist, warum gibt sie der Michel dann bei jeder möglichen Marke und Ausgabe an? Zuviel Platz im Katalog? Langeweile beim Redakteur?

Von der großen Pfennigzeit schweige ich besser - da sollte man schnell über den Katalog blättern.

Das richtet sich jetzt nicht gegen Dich, Bayern klassisch, aber diese Form des Diskurses ist im Internetzeitalter leider beinahe der standardmässige Umgang geworden. Über unbenannte (= derzeit grundlose / substanzlose / aus der Hüfte geschossene / ins Blaue hinein benannte) Fehler in der Katalogisierung sollte man aus Fairnessgründen wirklich schweigen bis man seine Vorwürfe substantiieren kann.


Wie ich bereits in [#35] schrieb, sind meine Kenntnisse des Michelstandes nicht auf dem neuesten Niveau. Ich sammle auch keine Pfennigzeit mehr. Aber als ich sie noch gesammelt habe, strotze es dort nur vor Fehleinschätzungen und Kommentaren, die eher für einen Schwank, als für einen seriösen Katalog geeignet waren. Daher will ich abwarten, was in dem neuesten Katalogwerk steht.

Warum aber ein Briefmarkenkatalog glaubt Vorphila - Stempel bewerten zu müssen, aber die Markenstempel in einen Tropf wirft, konnte mir noch niemand erklären.

Wen hast Du denn gefragt, der Dir das nicht erklären konnte? Es kann sehr viele Gründe geben, warum Vorphila-Stempel im Detail katalogisiert sind, die Stempel der Markenzeit aber nicht. Ich kann da auch nur spekulieren. Wahrscheinlich ist es nicht praktikabel oder wirtschaftlich. Interessierte können jedenfalls auf eine grosse Anzahl spezialisierter Literatur zurückgreifen, die der Michel nicht unbedingt duplizieren muss.


Wenn du gerne wüßtest, wer von 1963 bis heute in der Fußballbundesliga schon Deutscher Meister war, würde dich die folgende Aufzählung glücklich machen:

Borussia Mönchengladbach (früher), der 1.FC Kaiserslautern (nicht 1970 und 71) und der FC Werder Stuttgart (ab 1980 ein paar mal).

Das ist das Niveau von Michel. Im Vormarkenzeitbereich (VMZ), in der Kreuzerzeit und in der Pfennigzeit. Dazu kommen die Mühlrad-Stempel.

Die Daten des Eintritts in den DÖPV sind nicht bei allen Staaten richtig.

Lappalie.


Die Steigerung deines Postings ist nun erreicht. Wenn die Eintrittsdaten in den Postverein Lappalien sind, braucht man auch keine Philatelie mehr. Dann gäbe es kaum Briefmarken, es gäbe keinen Nachfolger mit dem UPU bzw. dem Weltpostverein usw. usw..

Wer die Basis nicht kennt oder falsch interpretiert, baut auf Sand. Dies gilt natürlich nicht für ETB - Sammler von Berlin. Für die anderen aber umso mehr.

Ich bleibe dabei: Wenn ein Katalog von der Verbreitung eines Michel Aussagen trifft und jahrzehntelang und vieltausendfach kolportiert, müssen diese auch stimmen. Weiß man es nicht, sollte man nichts dazu schreiben oder die Sachlage kurz erklären.

Deine Versuche, immer wieder gebetsmühlenartig die Kompetenz in Bildung und Forschung den ARGEN und deren Organen bzw. Spezialkatalogen und Handbüchern zu zu schieben, scheitern an dem Anspruch eines Michel Spezial, den dieser selbst an sich stellt und nominiert. Ich schreibe es hier jetzt zum 5. Mal:

Wer einen Spezialkatalog herausbringt, der viele Fehler aufweist, die Kenner, ARGEN und auch Prüfer schon seit Jahren und Jahrzehnten bemängeln, hat sein Ziel verfehlt.

Daran ändern auch Lippenbekenntnisse von Gutmenschen nichts.

Nach Erhalt des aktuellen Spezial werde ich weiteres berichten. Solange bitte ich noch geduldig auszuharren. Die Michel - Redaktion tut dies schon seit Jahrzehnten.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/1628
https://www.philaseiten.de/beitrag/18427