Thema: Berlin Rotaufdruck: Marken, Aufdrucke, Prüfzeichen - echt oder falsch ?
Markus Pichl Am: 20.08.2018 12:07:50 Gelesen: 12161# 15@  
Hallo,

mir selbst sind keine falschen Buchdruckaufdrucke auf den Werten bis 80 Pfg bekannt, nur auf den beiden Markwerten. Falsche Aufdrucke mit Plattenfehler, auf den Pfg-Werten, ebenfalls nicht. Durchaus kann man sich aber ein Klischee am PC erstellen, welches Plattenfehler berücksichtigt und im Flachdruck ganz einfach auf Marken mittels Computerdrucker aufdrucken. Diese Aufdruckfälschungen hätten dann aber nicht die Merkmale echter Buchdruckaufdrucke und eine abweichende Druckfarbe.

Auch ist die Sichtweise, was eine schlechte oder eine gute Fälschung ist, von Betrachter zu Betrachter unterschiedlich und liegt in den bisher gesammelten Kenntnissen zu Sachverhalten.

Im Buchdruck (= Hochdruck) angebrachte Aufdrucke prägen bei ungebrauchten mit Originalgummierung durch die Gummierung durch, es entsteht rückseitig ein Relief. Mal kräftiger, mal schwächer. Nachstehend ein echter Eckrandviererblock MiNr. 24, rückseitig zeichnet sich deutlich ein Relief ab.



Links im Scan eine echt gestempelte MiNr. 22, mit echter Prüfersignatur (Hans-Georg) SCHLEGEL BPP. Rechts eine im Flachdruck angebrachte Fälschung. Der falsche Aufdruck prägt auf der Rückseite nicht den Hauch einer Spur durch und auf der Vorderseite enttarnt er sich ebenfalls durch die fehlenden Buchdruckmerkmale und sogar über eine abweichende Aufdruckstellung. Die echten Aufdrucke sind bei jeder Wertstufe immer im gleichen Winkel aufgedruckt, der Winkel der Aufdruckfälschung ist stark abweichend.



Der Vergleich unter UV. Der echte Aufdruck reagiert in einem leuchtenden Orange, der falsche in einem violettem Farbton.



Beim Buchdruck drucken nur die in der Druckform erhöht stehenden Teile und die Druckfarbe drückt sich auf die Ränder, es entsteht der sogenannte Quetschrand. Ein solcher Quetschrand fehlt bei der Aufdruckfälschung gänzlich, an keiner Type (Buchstaben) ist ein solcher zu erkennen. Wer geschickt am PC ist, kann aber auch dies imitieren. Zumindest in der Art, dass bei einem niedrig aufgelösten Scan oder schlechten Foto, z.B. in einem Internetangebot, eine Unterscheidung zwischen echt oder falsch schwerer oder gar unmöglich wird, vor allem wenn nur die Markenvorderseite gezeigt wird. Spätestens am Original sollte man den Unterschied erkennen. Leider gibt es aber zahlreiche Käufer, u.a. auf ebay, die überschwängliche Bewertungen für den Verkäufer abgeben und sich selbst über am Bild erkennbare Aufdruckfälschungen, für bestimmte Sorten von Marken werden sogar dreistellige Beträge ohne Weiteres bewilligt, freuen.



Hier weitere echte Marken, im Vergleich zu der Aufdruckfälschung auf der 6 Pfg-Marke sowie einer Aufdruckfälschung auf einer 25 Pfg-Marke. Bei der 25 Pfg reagiert der falsche Aufdruck unter UV in einem schwarzen Farbton.



Die "guten", im Buchdruck angebrachten Aufdruckfälschungen auf den beiden Markwerten, reagieren aber in einem den echten Aufdrucken ähnlichem Farbton. Solche werde ich dann in meinem nächsten Beitrag im Vergleich zu echten zeigen.

Beste Grüße
Markus
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/11877
https://www.philaseiten.de/beitrag/184770