Thema: Berlin Rotaufdruck: Marken, Aufdrucke, Prüfzeichen - echt oder falsch ?
Markus Pichl Am: 22.08.2018 11:02:26 Gelesen: 11856# 21@  
Hallo,

gestern hat mir ein befreundeter Kollege aus seinen neusten Sammlungseinkäufen eine ganze Einsteckkarte voll mit MiNr. 33 und 34 vorbeigebracht. Auf einen Blick konnte ich direkt zwei im Buchdruck angebrachte Aufdruckfälschungen ausmachen, eine gestempelte 1 Mark und eine ungebrauchte 2 Mark mit falschem Prüfzeichen SCHLEGEL BPP, was sich dann unter UV direkt bestätigte. Somit kann ich fünf Marken zeigen, die im Buchdruck angebrachte Aufdruckfälschungen tragen.





Die falschen Buchdruck-Aufdrucke wurden damals noch während der Gültigkeitszeit auf Marken angebracht, die nicht den Neuauflagen entsprechen, welche für die Überdrucke der echten Aufdruckmarken verwendet wurden. Sie weichen in der Tageslicht- und in UV-Farbe von den echten Marken ab, ebenso die Aufdruckfarbe, was sich unter UV dann noch ein Stück deutlicher zeigt. Die echten Aufdrucke reagieren in einem leuchtenden Orange, die falschen gehen mehr Richtung Zinnober.



Wie oben schon aufgeführt, kommen die falschen Aufdrucke mit echten Stempeln vor. Die mir vorliegenden drei in gestempelt tragen den echten Stempel "BERLIN-CHARLOTTENBURG 2 as" mit Daten vom "-5.1.50 15-16" und "-8.1.50 14-15". Solche Marken werden auch nur als Aufdruckfälschung, aber nicht als Stempelfälschung signiert.



Meine zwischenzeitlich als Aufdruckfälschungen signierten Marken stammen aus einer alten KABE-Schwarte. Auch das gestempelte Exemplar von meinem Kollegen, stammt aus einer alten Sammlung. Eine alte Sammlung kann halt nicht dafür bürgen, dass die Marken echt sind - schließlich wurden sie damals zur Ausgabezeit gefälscht.

Interessant ist auch, dass die ungebrauchte 2 Mark mit Aufdruckfälschung abermals eine falsche Prüfzeichensignatur trägt, wie auch meine ungebrauchte 2 Mark mit falschem Aufdruck (bei dieser ist die falsche Signatur leider kaum zu sehen). Die falschen Signaturen, sind von recht guter Qualität, jedoch fehlen die sogen. "Geheimzeichen" und das "G" ist viel zu klein.





Zum guten Schluß weitere Abschläge vom echten Stempelgerät "BERLIN-CHARLOTTENBURG 2 as", aber mit Datum "15.7.47 15-16" und echter Signatur "SCHLEGEL D. BPP". Diese hatte ich mit selbiger Prüfsendung, in der sich auch die beiden gestempelten Marken mit Aufdruckfälschungen befanden, zur Prüfung gesendet.



Gut, mir war klar, dass es sich bei der 1 und 2 Mark Rotaufdruck um Aufdruckfälschungen handelt, aber ich wollte die Marken entsprechend signiert haben. Das möchte ich nur nebenbei erwähnen.

Bin gespannt, ob wir hier weitere Aufdruckfälschungen mit echten Poststempeln gezeigt bekommen? Mich würde interessieren, über welchen Zeitraum sich die Daten erstrecken.

Beste Grüße
Markus
 
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