Thema: Alliierte Besetzung Gemeinschaftsausgaben: Michel streicht 919 F aus Katalog
Markus Pichl Am: 14.10.2018 22:38:44 Gelesen: 36949# 29@  
Ferner wird im Handbuch Jäschke-Lantelme ausgeführt, dass jeweils für den sogen. Platten- und Walzendruck eine seperate Firnis eingekauft wurde.

Aus anderer Quelle habe ich erfahren, dass je nach in der Druckerei bestehenden klimatischen Verhältnissen unterschiedliche Bindemittel zur Farbherstellung bzw. -mischung verwendet wurden.

Je nach Maschinenart mußte, insofern man wirklich eine fertige Dose Farbe eingekauft hat, die Farbe mit Verdünnern bezüglich ihrer Vikosität angepasst werden. Gegebenenfalls mußte sogar noch der Farbton angepasst werden. Zum Abdunkeln einer Druckfarbe verwendete man oftmals Ruß.

Eine fertig gekaufte Dose von Farbe, die einfach in das Farbwerk hineingeschüttet werden konnte, kommt daher aus den vorgenannten Gründen nicht in Frage. Die letztendliche Mischung, mit allen zur Farbmischung gehörenden Bestandteilen, erfolgt auf den Farbwalzen und zwar so lange, bis das Gemisch auf der Breite der Farbwalzen stimmig ist.

Im Rotationsdruck erhalten die Druckzylinder zu einer jeden neuen Umdrehung Druckfarbe. Die Druckfarbe im Farbwerk ist nicht unendlich und es muß nachgefüllt werden.

Die vielen verschiedenen Farbtöne bei der 16 Pf-Ziffernmarke, sowohl im Platten-, als auch im Walzendruck, erklären sich nicht dadurch, dass gefühlt 100 verschiedene Dosen fertig gekaufter grüner Druckfarbe zur Verwendung kamen sondern dass bei fließender Farbmischung das "GRÜN" aus verschiedenen Dosen, z.B. aus Dosen mit blauer und gelber Druckfarbe, als auch Schwarz (Ruß), Verdünnungsmittel usw. auf die Farbwalzen gespachtelt und im Farbwerk gemischt, die Druckfarbe dort auch aufgehellt oder abgedunkelt wurde.

Nachstehend einige Beispiele, von Platten- und Walzendruckmarken (bzw. die 12 Pf rot gibt es nur im Walzendruck).





Bezüglich dem Pigmentaufbau der 12 Pf-Marke ist noch die 10 Pf-Marke interessant. Warum, erkläre ich wenn ich die gestempelte "919 F" erhalten habe.

Die Walzendrucke der Germania-Marken zeichnen sich durch ein gewisses Glänzen der Druckfarbe, vor allem der schwarzen Druckfarbe, aus. Die Plattendrucke sind dagegen bei den Kriegsdrucken matter. Oben hatte ich schon aus dem Sammler-Express zitiert, dass die nur im Walzendruck hergestellten roten 12 Pf Marken ein gewisses metallisches Glänzen bei den frühen Auflagen aufgezeigt haben. Dieses metallische Glänzen der Druckfarbe, sehen wir auch bei anderen Walzendruckmarken der Ziffernserie. In den vorangestellten Scans gut bei der 16 Pf Walzendruck zu erkennen.

Es bleibt weiterhin ein bisschen spannend, was denn nun genau von der "919 F" zu halten ist.

Beste Grüße
Markus
 
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