Thema: Alliierte Besetzung Gemeinschaftsausgaben: Michel streicht 919 F aus Katalog
Markus Pichl Am: 16.10.2018 14:11:44 Gelesen: 36776# 31@  
Hallo Ben,

bei dem sulfidierten Helgoland-Neudruck geht es um die entstandenen schwarzen Ablagerungen, welche ich aufzeigen wollte. Das sieht bei meinen beiden gekauften angeblichen 919 F recht ähnlich aus und wir werden hierzu noch weitere Vergleichsbilder sehen.

Die Druckfarben, bei den Marken der Ziffernausgabe des Alliierten Kontrollrats, sind im Rotationsdruck mit Sicherheit nicht die selbigen, wie im Plattendruck.

Die Auflage der MiNr. 913 beträgt nach Michel nur 18.600.000 Stück, dennoch wurde dieser Wert zu 3 Pf sowohl im Platten-, als auch im Walzendruck gedruckt.

Buntfarben, mit hoher Pigmentdichte, dies dürfte z.B. bei der MiNr. 914, 925 und 934 der Fall sein, wurden hingegen trotz teils deutlich höherer Auflagen (MiNr. 934 = 119.300.000 Stück) nur im Plattendruck gedruckt. Auch im Deutschen Reich wurden verschiedene blaufarbene Freimarken mehr im Platten-, als im Walzendruck gedruckt. Das Druckbild der im Walzendruck gedruckten Marken in der Regel nicht so klar ist, wie das der im Plattendruck gedruckten. Daraus kann man schlußfolgern, dass bei bestimmten Marken der Ziffernserie keine genügende Vikosität der Druckfarbe erzielt wurde, um sie im Walzendruck drucken zu können.

Der im Sammler-Express beschriebene metallische Glanz, bei den Erstauflagen der 12 Pf-Marke, läßt auf eine auf Naturöl basierende Firnes schließen. Solche Druckfarben trocknen langsam. Durchaus ist es also möglich, dass die Bogen mit nicht völligst trockener Druckfarbe in die Bogentaschen verpackt wurden und sich die Druckfarbe durch gewisse chemische Prozesse noch weiter verändert hat und das Schwarze auf den Marken der angeblichen 919 F Ablagerungen von einem solchen und keine Farbpigemente sind, wie von der ARGE angenommen. Danach sieht es mir aus und ich denke, dass sich dies durch weitere Untersuchungen, an den von mir gekauften Marken, beweisen lässt.

Ein Dickenmeßgerät, als auch ein USB-Mikroskop (wenn auch kein kostspieliges) habe ich hier und brauche ich nicht mehr auf den Weihnachtswunschzettel zu schreiben. Auch ist es nicht Instinkt, wenn ich einen grauen Hintergrund beim Scannen als "Neutral" bezeichne und ggf. hin und wieder verwende. Letzteres ergibt sich aus dem von mir erlernten Beruf. Ein bisschen weniger Mutmaßen Deinerseits, wäre durchaus angebracht. Dennoch ist es aber so, dass ich Dritte, mit besseren technischen Möglichkeiten und besserem Wissen in Chemie, für weitergehende Untersuchungen einbinden möchte und werde.

Das von mir gekaufte gestempelte Exemplar ist vorhin per Post eingetroffen und ich werde dann einmal beginnen Scans etc. zu erstellen.

Beste Grüße
Markus
 
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