Thema: Wer bestimmt, was in den Michel kommt oder rausgenommen wird ?
Richard Am: 25.10.2018 09:35:54 Gelesen: 4167# 8@  
Liebe Mitglieder,

zunächst möchte ich mich beim Schwaneberger Verlag entschuldigen, dass ich seine Antwort auf die im Titel gestellte Frage irrtümlich nicht sofort ins Forum übernommen habe. Der Michel Chefredakteur Oskar Klan hat bereits am 1.10. innerhalb von 9 Stunden auf meine folgende Mail geantwortet:

Hallo Herr Klan,

im Forum der Philaseiten wurde über die Dauerserie Pieck und deren Farbbestimmungen und Katalogisierungen diskutiert.

Aus dem Beitrag herausgelöst - der Beitrag hat nichts mehr mit Pieck zu tun und betrifft alle Gebiete - habe ich die Frage gestellt, WIE z.B. eine neue Farbe in den Michel aufgenommen oder wieder entfernt wird [1].

Sie sind eingeladen, sich dazu zu äussern und damit vielleicht Unsicherheiten bei den Besitzern, potentiellen Käufern oder Prüfkunden zu beseitigen.


Seine Antwort vom gleichen Tag:

Sehr geehrter Herr Ebert,

zunächst zum allgemeinen Vorgehen bei der Vorlage von Briefmarken an die MICHEL-Redaktion.

Grundsätzlich kann jeder Sammler eine Briefmarke zur Aufnahme in den MICHEL vorschlagen. Dieser Vorschlag muss aber durch ein Prüfattest oder eine Arbeitsgemeinschaft unterstützt werden. Gerade bei Farben oder Plattenfehlern reicht eine einzelne Marke nicht aus.

Die so begutachtete Marke muss uns dann mit den sie betreffenden Unterlagen leihweise zugesandt werden, worauf die Redaktion über die Aufnahme in den entsprechenden MICHEL befindet. Das kann auch zu einer Ablehnung der Aufnahme führen, wenn wir den Unterschied für nicht hinreichend relevant erachten. Auf jeden Fall wird die Entscheidung aber dokumentiert.

Es wird also keineswegs jede vorgelegte und begutachtete Marke in den MICHEL aufgenommen. Die Entscheidung darüber trifft ausschließlich die MICHEL-Redaktion.

Das Streichen einer einmal erfassten Marke kommt sehr selten vor, auch weil wir bei der Aufnahme restriktiv vorgehen. Wenn man als Beispiel die früher unterschiedenen Farben DDR MiNr. 251 a und 251 b betrachtet, so ist diese Unterscheidung heute aufgegeben, da die Prüfer feststellten, dass man die Farben nicht klar genug abgrenzen kann. Die Erfassung zweier Farben, die man nicht verifizieren kann, ist aber nicht sinnvoll.

Auch über Vorschläge zur Streichung einer MiNr. entscheided ausschließlich die MICHEL-Redaktion.

Mit freundlichen Grüßen 

Schwaneberger Verlag GmbH 

gez. ppa. Oskar Klan


 
Quelle: www.philaseiten.de
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