Thema: Wer bestimmt, was in den Michel kommt oder rausgenommen wird ?
Markus Pichl Am: 25.10.2018 13:42:19 Gelesen: 4043# 12@  
@ Carsten Burkhardt [#11]

Hallo Carsten,

es ist keine Argumentation meinerseits sondern die Darstellung dessen, wie es heute tatsächlich gehandhabt wird. Die Michel-Redaktion misst dem Votum der BPP-Prüfer einen hohen Stellenwert ein, selbst wenn der gefragte BPP-Prüfer über keinerlei fachliche Argumentation verfügt und einfach nur sagt: "Kann ich nicht nachvollziehen."

Das sich "nicht nachvollziehen" auch aus Mangel an Kenntnissen oder in nicht vollständigem Vergleichsmaterial oder Untersuchungen begründen kann, zieht die Michel-Redaktion dabei leider nicht in Betracht. Soll heißen, selbst wenn die Argumentation des Einreichers vorbildlich und nachvollziehbar gestaltet ist, dann wird die Michel-Redaktion erst eine Veränderung im Katalog vornehmen, wenn sie dies von einem für das Sammelgebiet im BPP zuständigen Prüfer bestätigt bekommen hat. Auch dann, wenn es nicht um die Katalogisierung selbst sondern nur um die Korrektur eines dargestellten Sachverhalts zur Katalogisierung geht.

Zu Deinem Punkt 1): Abschaffen ist keine Lösung und wird vielen katalogisierten Farbunterschieden nicht gerecht. Aber man sollte sämtliche Farbkatalogisierungen auf den Prüfstand stellen. Dies wird ja auch von Zeit zu Zeit gemacht und so wurden alleine in den letzten Jahren einige Unternummern aus dem Michel-Katalog herausgenommen.

Wenn Herr Klan vom Schwaneberger Verlag, sprich dem Michel schreibt: Das Streichen einer einmal erfassten Marke kommt sehr selten vor, auch weil wir bei der Aufnahme restriktiv vorgehen., dann mag "selten" in Relation zu allen katalogisierten Spezifikationen richtig sein, aber es trifft in der Regel dann doch eher solche, die einst mit hohen Katalognotierungen aufwarteten. Den zitierten Satz erachte ich als Augenwischerei.

Dein Punkt 2) ist positives Wunschdenken. Eine solche Instanz könnte aber auch nur einen Vorschlag machen und es bliebe dann immer noch die Entscheidung der Michel-Redaktion diesem Vorschlag zu folgen oder nicht. Es ist der Katalog des Schwaneberger Verlags und nicht der von Sammler-, Händler- oder Prüfergemeinschaften/verbänden. Es ist auch jedem freigestellt, nach dem Michel-Katalog zu sammeln oder zu prüfen, alternativ einen eigenen Katalog aufzulegen oder ein Handbuch zu verfassen.

Solange der Michel-Katalog Marken aus sogen. Platten- und Walzendrucken in einen Farbtopf bzw. in eine Unternummer wirft und es auch Prüfer gibt, die nach einer solcher Katalogisierung prüfen oder gar Marken, die mit verschiedenen Farbstoffen gedruckt wurden, als eine Katalognummer bzw. Katalog-Unternummer ansehen und prüfen, kann ich das alles nicht wirklich für ernst nehmen, wie mancherlei Farbunterscheidung getroffen wird bzw. wie sich die Farbkatalogisierung im Michel darstellt. Wobei wir dann aber auch wieder bei der Relevanz angekommen wären. Redet man natürlich dem Sammler ein, dass dies alles nicht relevant wäre, wie man eigentlich katalogisieren und auch prüfen müsste, wenn die Katalogisierung objektiv gestaltet sein soll, dann wird es der Sammler selbstverständlich glauben.

Beste Grüße
Markus
 
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