Thema: Wer bestimmt, was in den Michel kommt oder rausgenommen wird ?
Markus Pichl Am: 26.10.2018 09:02:56 Gelesen: 3744# 21@  
@ spain01 [#19]

Hallo Michael,

bei den Doppelbilddrucken verhält es sich so, wie bei Aufdruck-Abklatschen und der Borkengummierung, sie sind dem Zufall im Laufe des Herstellungsprozeß geschuldet. Dieser Art Zufälle mag zwar in den Augen einiger Sammler interessant und sammelwürdig sein, dies spricht den Sammlern auch niemand ab, aber sie eignen sich nicht als Kriterium für eine Katalogisierung in einem allgemein gehaltenen Spezial-Katalog.

So werden bei Bizone-Bauten auch nur die Wasserzeichen- und Zähnungs-Abarten katalogisiert, welche real aus den Auflagen stammen, die über die Postschalter verkauft wurden und nicht die aus der sogenannten Makulatur. Letztere sogar teils von Mitarbeitern aus Druckereien beabsichtigt angefertigt wurde. Anbieten und verkaufen kann man auch diese Makulaturstücke, aber selbstverständlich halt nur als Makulatur.

Plattenfehler sind dann von hohem philatelistischen Interesse, wenn sie uns bei Marken, die in mehreren Auflagen gedruckt wurden, Aufschluß über eine wechselnde Zusammenstellung der Druckplatte geben, Stichwort: "Anordnung der Gruppengalvanos". Ein hohes philatelistisches Interesse ist nicht gleich mit einem hohen sich in Euros ausdrückendem Wert verbunden.

Die Überkatalogisierung von Plattenfehlern im Sammelgebiet SBZ-Mecklenburg Vorpommern hat mehr zu einem Verdruss geführt, als dass es dem Sammelgebiet genutzt hätte. Wenn ich mich recht entsinne, so werden diese auch nicht von Herrn Kramp BPP bei der Prüfung berücksichtigt, wofür ich größtes Verständnis habe.

Ebenso soll es zu einem Verdruss geführt haben, dass Herr Hettler als BPP-Prüfer bei bestimmten Marken die Prüfvergütung nach seinem eigenen Spezial-Katalog ausgerichtet hatte. Das geht nach meiner Meinung maximal nur dann, wenn der Prüfkunde dies auch ausdrücklich wünscht. Wahrscheinlich werden sich aber nur wenige Prüfkunden finden, die dies auch ausdrücklich wünschen.

Den Berliner Bauten I hängt eine Vielzahl von primären, sekundären und teritären Plattenfehlern an, die dennoch nur einen Teil derer darstellen, die in weiterführender Literatur gelistet ist. Schon Anfang der 2000er-Jahre haben verschiedene am Markt beteiligte feststellen können, dass Angebote hierüber bei ebay nicht zum gewünschten Erfolg führen und Marken, die mit dreistelligen Katalogwerten aufwarten, bei Startpreis Euro 1.- vielleicht mit 50 Cent oder auch einmal ein wenig mehr Steigerung verkauft werden, wenn überhaupt. Soll heißen, ein wirkliches, vor allem breit gestreutes Interesse gibt es nicht. Die wenigen Sammler, die sich hiermit beschäftigen, möchten Plattenfehler lieber selbst, z.B. innerhalb von Konvoluten, finden.

Nach meinen Beobachtungen stoßen dafür aber Wasserzeichen- und Zähnungsabarten (auch ungezähnt statt gezähnt), über die verschiedenen Sammelgebiete hinweg, auf ein breiteres Interesse und damit verbunden auf eine weitaus größere Akzeptanz.

Beste Grüße
Markus
 
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