Thema: Philatelie in der Presse - Aus den Vereinen
Richard Am: 31.08.2009 14:23:15 Gelesen: 1187248# 180@  
Ein Leben mit Briefmarken

Von Pia Bergmeister

Rheinische Post, Solingen (25.08.09) - Seit seiner Kindheit sammelt Günter Hindrichs Briefmarken. An seinem Hobby schätzt der Solinger besonders die Vielfältigkeit.

Hunderte von Alben mit Briefmarken und Postbelegen besitzt Günter Hindrichs. Der Geschäftsführer des Vereins für Philatelie und Postgeschichte Solingen entdeckte seine Leidenschaft für Briefmarken schon in jungen Jahren. "Damals war es eher ein Zufall, der mein Interesse weckte", erinnert sich der Solinger.

"Ich ging nach dem Krieg in Merscheid zur Schule, und wie alle Kinder hatten wir die Aufgabe, die umliegenden Firmen abzuklappern und dort Altpapier zur Wiederverwertung zu sammeln", erinnert sich der 79-Jährige. Dabei seien er und seine Klassenkameraden auch auf die ersten Briefmarken gestoßen. "Besonders fasziniert waren wir damals von den Inflationsmarken, deren höchste mit einem Wert von zwanzig Milliarden Mark ausgezeichnet war." Von nun an sammelte Günter Hindrichs Briefmarken. "Anfangs habe ich natürlich alle Marken dankbar angenommen, die ich bekam", erzählt Hindrichs, der mittlerweile vor allem Postbelege und Briefmarken aus Deutschland und den Niederlanden sammelt. Schon während seiner Lehrzeit bei der Stadtverwaltung hatte der passionierte Sammler ein Abonnement bei der Post. "Für eine gute Marke war ich bereit, kilometerweit zu laufen und auf andere Dinge zu verzichten", erzählt der verheiratete Vater eines Sohnes, dessen Ehefrau ihn in seiner Sammelleidenschaft unterstützt. Seit 1992 ist der einstige Revisionsdirektor der Sparkasse pensioniert und hat nun noch mehr Zeit für sein Hobby.

Doppelt so viele Mitglieder

Drei Jahre zuvor trat er dem Verein für Philatelie und Postgeschichte Solingen 1903 bei, dessen Geschäftsführer er seit 1990 ist. Zahlreiche Ausstellungen mit großem Erfolg und Vereinstreffen folgten. "Heute würde ich mir wünschen, noch früher den Kontakt zu Gleichgesinnten gesucht zu haben", sagt Hindrichs, der stolz darauf ist, dass sich die Mitgliederzahl unter seiner Geschäftsführung auf 200 Aktive verdoppelt hat. "Es macht einfach Freude, die Vielfalt und Geschichtsträchtigkeit der Briefmarken weiterzugeben und sich unter Experten auszutauschen", erklärt er die Begeisterung für sein Hobby.

Im Dezember wird Günter Hindrichs 80 Jahre alt. Dann wird er auch seinen Posten als Geschäftsführer aufgeben. Doch vorher freut er sich noch auf seine Ausstellung "1933-1945. Zeitgeschichte im Spiegel der Philatelie", die am 1. September in der Stadtbibliothek eröffnet wird. "Philatelie macht es möglich, Zeitgeschichte aus einem anderen Blickwinkel zu erleben und sie je nach Sammelgebiet immer neu zu beleuchten", findet Günter Hindrichs.



"Für eine gute Marke war ich bereit, kilometerweit zu laufen und auf andere Dinge zu verzichten." Günter Hindrichs entdeckte seine Leidenschaft für Briefmarken schon als Kind. (Foto: Martin Kempner)

(Quelle: http://www.rp-online.de/public/article/solingen/749135/Ein-Leben-mit-Briefmarken.html)
 
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