Thema: (?) (1) Werbestempel Glashütte (Sachsen)
ricklingen1234 Am: 16.11.2018 11:24:07 Gelesen: 5148# 9@  
Seit einigen Jahren beschäftige ich mit Belegen zum Thema Stempel Glashütte. Die Bezeichnung Handgelegenheitsstempel dürfte m.E. nicht ganz richtig sein. Laut einem Artikel in der Deutschen Uhrmacherzeitung vom 03.03.1923 handelt es sich um einen Glashütter Post-Reklamestempel. "Das damals neueingerichtete Postreklameamt hat eine Reihe neuer zugkräftiger Werbemöglichkeiten eröffnet. Eine ganz besonders glückliche Reklame-Idee war die Zulassung des Postsachenentwertungsstempels für Werbezwecke. Einer Anregung des Postamtes Glashütte (Sa) folgend, hat die Stadtvewaltung Glashütte dieses zeitgemäße Werbungsmittel aufgegriffen und einen geeigneten Stempel durch die Städtische Industrie-Zentrale ausarbeiten lassen. Der Stempel zeigt in dem oberen Halbkreise die Inschrift Glashütte (Sachsen) und in dem unteren Uhren u. Feinmechanik. In dem inneren Kreise ist ein Ziffern mt zwei Zeigern angebracht, durch welche die Aufgabezeiten der Postsachen angegeben werden. Links und rechts zwischen den beiden vormittags bzw.Kreisen sind Tag, Monat und Jahr, sowie Tageszeiten (vormittags bzw. nachmittags) angegeben. Die beträchtlichen Kosten dieser Reklame werden von der gesamten Glashütter Industrie geminsam getragen werden." Der in Häkchen gesetzte Text stammt aus der Uhrmacherzeitung von 1923. Der Stempel mit den 2 Zeigern wurde von 1923 bis 1929 verwendet. Danach hatten die Uhren nur noch einen Zeiger. Die Stempel ab 1930 gab es mit den Zahlen 1-12 für vormittags und 13-24 für nachmittags. Von 1923 - 1929 lautete die untere Zeile Uhren u. Feinmechanik, von 1930 an "Feinmechanik, Uhren Rechenmaschinen". Von 1937-1944 war die untere Zeile in Antiqua-Schrift.

Der Stempel wurde wie folgt eingesetzt: 1923-1944 Deutsches bzw. Drittes Reich, 1945-1949 SBZ, 1949-1986 DDR. Dann verschwand der Stempel. In den Jahren 1960 - 1986 wurde der Stempel von der DDR stark verändert.


 
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