Thema: Philatelie in der Presse
Richard Am: 08.09.2009 08:22:34 Gelesen: 1305346# 283@  
Mansfeld-Museum: Ausstellungseröffnung zu 100. Jahre Mansfelder Kupfer und Messing GmbH

Von Helga Langelüttich

Mitteldeutsche Zeitung, Hettstedt (04.09.09) - Die Geschichte von 100 Jahren Mansfelder Kupfer und Messing GmbH (MKM), auf 23 Bildtafeln mit wenig, dafür aber verständlichem Text zusammengefasst, bilden den Hauptteil der Freitagnachmittag eröffneten Ausstellung im Mansfeld-Museum Hettstedt.

"Es war eine schwierige Arbeit von etwa zwei Jahren, die nur als Gemeinschaftsaktion gelingen konnte", blickte Wolfgang Großpietsch, ehemaliger Betriebsdirektor des Walzwerks Hettstedt, in seiner kurzen Begrüßungsrede zurück: Es sollten möglichst viele aussagefähige Fotos über 100 geschichtsträchtige Jahre einen Eindruck des jeweiligen Betriebsteils vermitteln. Der Text war so kurz wie möglich zu halten, dabei war auf entsprechende Optik zu achten. Dass das Werk gelungen ist, davon konnten sich die zahlreichen Besucher, unter ihnen Klaus-Dieter Palm und Helge Trautmann von der MKM-Geschäftsleitung, anlässlich der Ausstellungseröffnung überzeugen.

Eine Tafel gibt Aufschluss über die personelle Entwicklung seit Gründung des Walzwerks 1909: Damals gab es 890 Mitarbeiter, 1965 waren es 5 800, 1989 sogar 8 500. Jetzt, im 100. Jahr des Bestehens, sind es 1 050 Mitarbeiter. So ist das Walzwerk Hettstedt, jetzt MKM, seit 100 Jahren ununterbrochen einer der größten Arbeitgeber im Mansfelder Land.

Mit dem Drahtwalzwerk fing 1909 alles an: Hallen wurden gebaut und als erste Buntmetallzeuge wurden Drähte hergestellt, wie alte Fotos belegen. Diese Anlage wurde erst nach fast 82 Jahren ununterbrochener Tätigkeit stillgelegt, was die Qualität der damals produzierten Maschinen beweist.

Dass MKM, seit Dezember 2004 zum kasachischen Unternehmen Kazakhmys gehörend, weiterhin weltweit Akzente setzt, beweist die bei MKM für das Kupfergießen innovativste Anlage der Welt, in der 50 Tonnen pro Stunde von hoher Qualität hergestellt werden, bei einer hundertprozentiger Oberflächenkontrolle.

Mussten die Drähte früher nach den einzelnen Arbeitsgängen jeweils abgekühlt werden, erfolgt jetzt Gießen, Warmwalzen und Aufwickeln ohne Unterbrechung, was die Arbeitszeit enorm verkürzt. Dass im Walzwerk nicht nur Drähte und Bleche für friedliche Zwecke produziert wurden, wird nicht verschwiegen: So war der Betrieb vor und während der beiden Weltkriege Zulieferer für die Rüstungsindustrie. Eine Liste der gefallenen Mitarbeiter ergänzt diese Tafel.

In der DDR stellte man wie alle Produktionsbetriebe auch Dinge des täglichen Bedarfs für den Binnenmarkt her. Neben den Bildtafeln sind in Vitrinen viele Exponate von MKM zu sehen. Interessant für Briefmarken- und Münzsammler sind die Tafeln, auf denen Exponate erläutert werden, die sich auf MKM beziehen.

Wolfgang Lomme (73) hat an der Vorbereitung zur Ausstellung aktiv mit gearbeitet. 1950 hatte er als Lehrling im Walzwerk angefangen war sieben Jahre als Walzer tätig und qualifizierte sich in fünfjährigem Fernstudium zum Ingenieur, als der er bis 1993 im Betrieb tätig war. "Es war meine schönste Zeit: Das Walzwerk war ein Betrieb, in dem man kreativ arbeiten konnte, man wurde gefordert und gefördert. Ich habe sehr gern da gearbeitet", erzählte er.

Bernd Friedrich, Vorsitzender des Fördervereins Mansfeld-Museum, konnte eine Spende von MKM in Höhe von 5 000 Euro in Empfang nehmen.



Fachsimpeln in der Ausstellung des Mansfeld-Museums über das Hettstedter Walzwerk. (Foto: Klaus Winterfeld)

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